Die Sprache Rotwelsch und das Judentum und am Ende des Tunnels ist das Licht die Wahrheit

gelesen: https://taz.de/Vergessene-Geheimsprache-Rotwelsch/!5619436/

Vergessene Geheimsprache Rotwelsch

Das Erbe

Als Harvard-Professor Martin Puchner zu der Sprache Rotwelsch recherchiert, stößt er auf Familiengeheimnisse und Abgründe der Geschichte.

Ein Mann sitzt vor einer Bücherwand. Es ist Martin Puchner

Martin Puchner in der Bibliothek der American Academy in Berlin Foto: Karsten Thielker

Da ist dieser geheimnisvolle Raum, das Arbeitszimmer des Onkels, ­vollgestopft mit Büchern bis unter die Decke. An einer Wand hängen Geigen, Bratschen, eine Laute. Der Geruch von Zigarillos liegt in der Luft. Neben dem Schreibtisch steht eine Chaiselongue mit einer Vorrichtung, in die man ein aufgeschlagenes Buch hinter einer Glasscheibe einklemmen kann, um es im Liegen über dem Kopf zu lesen.

Er ist sechs, vielleicht sieben Jahre alt und mit seinen Eltern zu Besuch in der großen Altbauwohnung in München-Schwabing. Der Onkel, ein kräftiger Mann mit rötlichem Bart, zieht aus den Regalen immer wieder Nachschlagewerke, liest Wörter vor, die Deutsch klingen und doch keinen Sinn ergeben.

Es ist eine Geheimsprache, die kaum mehr jemand kennt, Rotwelsch, die Sprache der Landstreicher und Fahrenden. Und sein Onkel, Günter Puchner, hat beschlossen, sie in diesem Arbeitszimmer vor dem Aussterben zu retten.

Der Onkel hat ein Privatarchiv zusammengetragen, so gut wie jedes Buch, das Rotwelsch nur irgendwo erwähnt. Dazu Bände über die Geschichte des Jiddischen, aus dem Rotwelsch viele Wörter entlehnt hat. Und Bücher über Migration und Untergrunddialekte in Berlin, Wien oder Prag. Er hat Zettelkästen angelegt, mit Hunderten Vokabeln und Redewendungen, akkurat mit Schreibmaschine auf Karteikarten getippt, samt hochdeutscher Übersetzung.

Und er hat bekannte Stellen der Weltliteratur ins Rotwelsch übertragen: „Ich gable, Krönchen, bei der kauz’gen Lamp“, sagt Romeo da in Shakespeares Balkonszene zu Julia – „Ich schwöre, Fräulein, bei dem heil’gen Mond.“

„Mit Wörtern rumspielen“

Wenn Martin Puchner heute, mehr als vierzig Jahre später, über die Erinnerungen an seinen Onkel spricht, klingt die Begeisterung des Kindes noch durch. „Das hörte sich alles sehr witzig an. Man konnte mit diesen Wörtern rumspielen, und dass es eine Geheimsprache war, machte es spannend.“ Er freute sich, wenn er Freunden erklären konnte, dass sie Rotwelsch-Wörter verwandten, die ins Deutsche gewandert waren. „Moos“ für Geld, „Bulle“ für Polizist.

Er lernte auch Geheimzeichen auswendig, Zinken genannt, verschlüsselte Navigationshilfen für das Leben auf der Straße. Bettler, Hausierer und Fahrende hinterließen sie an Zäunen oder Hausfassaden, um einander mitzuteilen, wo ein bissiger Hund wachte, wo es sich lohnen könnte, um Essen zu bitten. Der Onkel zeichnete die Zinken mit Bleistift auf Papier und erklärte ihre Bedeutung.

Das Porträt eines Manns mit Bart. Es ist Günter Puchner

Günter Puchner wollte Rotwelsch vor dem Aussterben retten Foto: privat

Anfang der 80er Jahre stirbt der Onkel, ganz plötzlich mit Mitte vierzig an einem Hirnschlag, es ist ein Schock für die Familie. Martin Puchner ist da zwölf. Das geheimnisvolle Arbeitszimmer und die seltsamen Wörter verschwinden aus seinem Leben.

Erst viele Jahre später wird er das Erbe des Onkels antreten. Er übernimmt nicht nur die Manuskripte, Zettelkästen und selbst erstellten Wörterbücher, sondern macht sich auch auf die Suche nach der verschwundenen Sprache. Diese Suche wird ihn tief hinein in die eigene Familiengeschichte und Abgründe deutscher Geistesgeschichte führen.

Von Nürnberg nach Harvard

Es ist ein kühler, grauer Tag Anfang Mai. Martin Puchner sitzt an einem dunklen Holztisch in der Bibliothek der American Academy in Berlin. Aus den Fenstern blickt man auf den Wannsee, böiger Wind treibt weiße Segelboote vor sich her. Martin Puchner, fünfzig Jahre alt, ist heute Professor für Literatur in Harvard, er hat gerade ein Freisemester. Mit einem Stipendium der American Academy ist er in Berlin, um an einem Buch über seine Rotwelsch-Recherchen zu schreiben.

Rotwelsch, die Sprache der Fahrenden und Landstreicher, fasziniert ihn

An dem großen Tisch wirkt er sehr schmal, dunkles Hemd, Brille mit grauem Gestell. Beim Reden ziehen seine Hände Linien in die Luft, seine Sätze beendet er oft mit einem nachgeschobenen „Genau“.

Nach den Spielereien der Kindheit habe er Rotwelsch fast vergessen, erzählt Puchner. „In der Pubertät ist man ja mit anderem beschäftigt.“ Er wächst in einem Reihenhaus in Nürnberg auf, die Mutter Grundschullehrerin, der Vater – der Bruder des Onkels – arbeitet als Architekt. Nach dem Abitur beginnt er Sprachen und Literatur zu studieren, erst in Konstanz, dann in Bologna, schließlich mit einem Stipendium in Kalifornien.

Er interessiert sich für Sprachphilosophie, das Spätwerk von Ludwig Wittgenstein fasziniert ihn, vor allem dessen Satz: „Sprache ist eine Lebensform.“ Er will in den USA bleiben, bewirbt sich für verschiedene Doktorandenprogramme und bekommt einen Platz in Harvard.

Ein Bibliotheksfund mit Folgen

Es ist 1995, als er an einem Abend in der Uni-Bibliothek eine irritierende Entdeckung macht. Die Bibliothek von Harvard hat einen legendären Ruf, sie ist das größte Unibibliothekssystem der Welt. Allein im Hauptgebäude, der Widener Library, stehen mehr als drei Millionen Bücher, verteilt auf 92 Regalkilometer in zehn Etagen. Ein Labyrinth, das man am besten nur mit einem Kompass, einem Sandwich und einer Signalpfeife betrete, witzelte eine Historikerin einmal.

An diesem Abend ist es spät geworden, erinnert sich Martin Puchner. Er kann sich nicht mehr auf den Text konzentrieren, der vor ihm liegt. Er denkt über die riesigen Bestände nach, auf die hier alle so stolz sind. Er beschließt, die Bibliothek zu testen. Sein Großvater war Archivar und Historiker in München, promovierte 1932 mit einer Arbeit zur Herkunft der Namen oberbayerischer Klöster – was würde Widener wohl von ihm haben?

Im Katalog findet er tatsächlich die Doktorarbeit von Karl Puchner, dazu einige Aufsätze zur Namensforschung, untergebracht in einem unterirdischen Raum, Pusey 3, in dem Quellen zur Kirchengeschichte archiviert werden. Er fährt in den Keller, läuft durch einen gekachelten Gang, steigt in einen weiteren Aufzug, fährt noch einmal drei Stockwerke nach unten. Hier, am wohl tiefsten Punkt der Bibliothek, lagern die Texte seines Großvaters in Rollregalen.

Er blättert durch die Dissertation, liest einige Seiten an – ziemlich dröges Zeug, selbst für jemanden, der es gewohnt ist, sperrige Texte zu lesen. In einer Zeitschrift des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde findet er einen Artikel von 1934, das Papier vergilbt, die Schrift in Fraktur: „Familiennamen als Rassemerkmale“.

„Verjudung“ und „Tarnnamen“

Als er zu lesen beginnt, erschrickt er. Sein Großvater beklagt in dem Text die „Verjudung unseres gesamten öffentlichen und kultürlichen Lebens“. Viele Juden hätten „Tarnnamen“ angenommen, die deutsch klängen oder ursprünglich deutsch gewesen seien. Um die „fremdrassige Gruppe“ von den „Deutschstämmigen“ nun wieder eindeutig zu trennen, brauche es Experten – die Namensforscher.

Der Aufsatz fordert, dass eine „Judenkartei“ angelegt werden müsste, um alle Juden und ihre Namen zu erfassen. Außerdem sollte es Juden verboten werden, ihren Namen zu ändern.

Der Großvater beklagt die „Verjudung“ des öffentlichen Lebens. Er skizziert 1934 ein Programm, das Schritte des Vernichtungswerks der Nazis vorwegnimmt

Karl Puchner skizziert hier 1934 für sein Fachgebiet ein Programm, das Schritte des Vernichtungswerks der Nazis vorwegnimmt. Vier Jahre später wird ein Gesetz erlassen, das Juden, deren Vornamen nicht jüdisch genug klingen, dazu zwingt, Israel oder Sara als Vornamen anzunehmen, um sie identifizieren zu können.

Der Abend in der Bibliothek verstört Martin Puchner. Sein Großvater, der in seinen Erinnerungen in einem großen Sessel sitzt und, ganz altersschwacher Patriarch, mit dem Gehstock die Großmutter herumdirigiert, der gestorben ist, als er noch ein Kind war – dieser Mann war nicht einfach Mitläufer, sondern überzeugter Nazi? Und noch etwas trifft ihn. In dem Text wird auch gegen Rotwelsch gehetzt, die große Liebe seines Onkels, dem Sohn des Großvaters.

Wissen, das die Vergangenheit verändert

Das Judentum sei „engstens mit dem Gaunertum verbunden“, weshalb Rotwelsch als Gaunersprache hebräische Wörter nutze, schreibt der Großvater. Er bedauert, dass Ausdrücke aus dem Rotwelsch ins Deutsche gewandert sind. „Leider hat sogar unsere Umgangssprache manche Wörter dieser trüben Quelle entnommen.“

Der nationalsozialistische Namensforscher verachtet alles, was sich mischt. Wie „Rassen“ sollen in seinem Weltbild auch Sprachen möglichst rein und klar getrennt bleiben. Rotwelsch, das sich aus verschiedenen Sprachen bedient, passt da genau ins Feindbild.

Es gibt Wissen, das den Blick auf die Vergangenheit für immer verändert. Nach diesem Bibliotheksfund ist sein Großvater für ihn nie mehr nur der Mann im Lehnsessel, erzählt Martin Puchner. Und auch Rotwelsch hat seine Leichtigkeit verloren. Da ist noch die Erinnerung an das Spielerische, aber es stellen sich jetzt auch Fragen.

Kannte sein Onkel die Vergangenheit seines Vaters? Hat er sich deshalb so für die verschwundene Sprache engagiert?

Nach diesem Bibliotheksfund ist sein Großvater für ihn nie mehr nur der Mann im Lehnsessel, erzählt Martin Puchner. Und auch Rotwelsch hat seine Leichtigkeit verloren

In den 60er Jahren hatte Günter Puchner begonnen, sich mit Rotwelsch zu beschäftigen. Was zuerst zum Geist von 68 zu passen schien, das Aufmüpfige einer Gaunersprache, nahm nach und nach einen immer größeren Teil in seinem Leben ein. Er hatte Musik studiert, als Komponist von Stücken Neuer Musik erste Erfolge gefeiert. Das gab er auf, um sich irgendwann ganz der Sprache zu widmen. War es der Versuch einer Wiedergutmachung?

Ein Besuch des Vaters

Kurz nach dem Abend in der Bibliothek besucht Martin Puchners Vater ihn in Harvard. Sie gehen in einen irischen Pub, rufen gegen den Lärm des vollen Studentenlokals an, sprechen über den Großvater. Er habe von dem Aufsatz nichts gewusst, sagt der Vater, er erinnert sich aber an ein Ereignis in den 60ern.

In einer Dunkelkammer vergrößert er damals alte Familienfotos, er will einen Fotokalender machen. Auf einem Bild von 1937 ist Karl Puchner mit einem Anstecker am Revers zu sehen. Als der stark vergrößerte Abzug langsam sichtbar wird, erkennt er: Darauf ist ein Hakenkreuz. Er erzählt es seinem Bruder, zusammen konfrontieren sie ihren Vater, es gibt Streit. Karl Puchner redet sich heraus, den Anstecker hätten damals alle getragen.

In vielen deutschen Familien werden zu dieser Zeit Fragen nach der Nazivergangenheit der Eltern gestellt. Aber danach passiert auch bei den Puchners das, was in den Nachkriegsjahrzehnten so oft passiert: Es wird irgendwann nicht mehr darüber geredet, die Episode gerät im Familiengedächtnis wieder in Vergessenheit.

Und Rotwelsch? Dass sich der Großvater und der Onkel jemals darüber unterhielten, sich gar stritten – daran kann sich der Vater nicht erinnern.

„Nimm das Zeug“

Das Gespräch im Pub ist das letzte Mal, dass Martin Puchner mit seinem Vater über die Familie sprechen kann. Einige Monate nach dem Besuch in Harvard hat sein Vater einen Se­gel­un­fall. Auf einem bayerischen See kentert sein Boot in einem Sturm. Er trägt eine Rettungsweste, ist aber so in die Leinen verheddert, dass sie ihn unter Wasser halten. Als der Rettungshubschrauber eintrifft, ist es zu spät.

Die Zeit danach beschreibt Martin Puchner heute als „Nebel“, er kann sich nicht mehr genau erinnern, wie er die Tage nach der Beerdigung, die Wochen zu Hause in Nürnberg verbringt. Er geht öfter zum Grab, spricht dort mit dem toten Vater und kommt irgendwann auch wieder auf Rotwelsch. Der Großvater ist tot, genauso der Onkel, nun auch der Vater. Wen könnte er dazu noch befragen?

Er besucht seine Tante, die Witwe seines Onkels, in der Schwabinger Altbauwohnung. Sie spricht, so beschreibt Martin Puchner es heute aus der Erinnerung, nur ungern über Rotwelsch. Für sie hat die Obsession ihres Mannes seine Karriere und die gemeinsame Ehe zerstört. Viele Abende hatte sie mit der Schreibmaschine Wörterbücher erstellt und Vokabeln auf Karteikarten getippt, die ihr Mann ihr diktierte.

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

„Nimm das ganze Zeug mit, ich will’s nicht mehr“, sagt sie zu ihrem Neffen. Es sind sieben Umzugskisten mit den Aufzeichnungen des Onkels, darin Zettelkästen, Kladden, Manuskripte, Briefwechsel, Gedichte in Rotwelsch und selbst verfasste Wörterbücher. Die große Bibliothek mit Hunderten Büchern zum Thema bleibt in der Schwabinger Altbauwohnung.

„Für mich war das ein Stück Trauerarbeit“, sagt Martin Puchner. „Ich fühlte mich so auch meinem Vater näher, wenn ich die Aufzeichnungen meines Onkels anschaute.“ Er verschifft die Kisten nach Massachusetts, nimmt sie bei jedem Umzug mit, stellt sie immer wieder auf den Dachboden. „15-mal habe ich sie sicher umgezogen.“

Die Geschichte der Geheimsprache

Als Literaturwissenschaftler ist er es gewohnt, viel Zeit in Archiven zu verbringen. Er beschäftigt sich zunächst mit Sprachphilosophie und Theater, wird später Herausgeber der renommierten „Norton Anthologie der Weltliteratur“ und forscht dazu, wie mündliche Erzählungen erstmals niedergeschrieben wurden, wie Literatur ursprünglich entstand. Auf Deutsch ist gerade sein Buch „Die Macht der Schrift“ erschienen.

Es dauert aber Jahrzehnte, bis er sich daran wagt, sich Rotwelsch mit derselben Akribie zu widmen. Seit knapp fünf Jahren arbeitet er an einem Manuskript, in dem er die Geschichte der Geheimsprache und die seiner Familie rekonstruiert, die so eng damit verwoben ist. An der American Academy will er das Buch beenden, eine erste Fassung konnte die taz für diesen Text einsehen.

Im Spätmittelalter entsteht Rotwelsch als eine Mischung aus Deutsch, Jiddisch und Hebräisch. Streng genommen gilt es nicht als richtige Sprache, weil es keine eigene Grammatik besitzt, sondern die deutsche nutzt. Nur die Bedeutung der Wörter ist verdreht.

Eine erste Hochphase erlebt Rotwelsch nach dem Dreißigjährigen Krieg, als zahlreiche entlassene Söldner und heimatlos Gewordene herumziehen, zeitweise bis zu einem Viertel der Bevölkerung.

Erkennungszeichen eines bestimmten Milieus

Rotwelsch ist das Erkennungszeichen eines bestimmten Milieus – und eine rein gesprochene Sprache. Die wenigen schriftlichen Quellen, die existieren, stammen von erbitterten Rotwelsch-Gegnern. In den Kisten, die Martin Puchner von seinem Onkel übernimmt, finden sich Aufzeichnungen mehrerer Generationen von Polizisten, die versucht haben, die Sprache zu entschlüsseln.

Er ist skeptisch bei diesen Quellen, in die Dokumente sind alte Herrschaftsstrukturen eingeschrieben, Menschen ohne festen Wohnsitz gelten schnell als kriminell – und trotzdem sind diese Aufzeichnungen oft die einzige Möglichkeit, die Entwicklung der Sprache zu verfolgen.

Zu jenen, die Rotwelsch schon früh bekämpfen, zählt auch Martin Luther. 1528 gibt er ein „Buch der Vaganten“ neu heraus, das „Liber vagatorum“. Der ursprüngliche Autor ist unbekannt. Das Buch warnt vor Tricks und Täuschungen, die Bettler nutzen, um Almosen zu erschleichen.

Luther fügt dem „Liber vagatorum“ eine Liste mit Rotwelsch-Begriffen und ihre Übersetzung hinzu. Und er schreibt ein Vorwort. Darin heißt es: Rotwelsch komme „von den Juden“, was in Luthers Welt mit seinem manifesten Antisemitismus nichts Gutes bedeutet.

Auch wenn aus dem Jiddischen und Hebräischen viele Wörter entlehnt und mit einer neuen Bedeutung versehen wurden, waren die Rotwelsch-Sprecher, nach allem was man heute weiß, in der Mehrheit nicht jüdisch. Luther begründet hier eine antisemitisch aufgeladene Erzählung, auf die im Nationalsozialismus Karl Puchner und andere zurückgreifen.

Regionale Rotwelsch-Dialekte

Im 18. und 19. Jahrhundert benutzen nicht nur Landstreicher und Hausierer, sondern auch Mitglieder von Räuberbanden Rotwelsch, daher sein Ruf als Gaunersprache. Ende des 19. Jahrhunderts werden viele Rotwelsch-Sprecher sesshaft – teils freiwillig, teils von den Behörden dazu gezwungen. Das Rotwelsch-Vokabular vermischt sich mit regionalen Mundarten, es entstehen zahlreiche Rotwelsch-Dialekte.

Die Nazis verwandeln eine lebendige Sprache dann in eine sterbende, indem sie das Milieu zerstören, das sie spricht. Fahrende, Landstreicher, Kleinganoven – nach 1933 gelten diese Menschen als „Ballastexistenzen“ oder „Asoziale“, sie zählen zu den Ersten, die in Konzentrationslager gesperrt werden. Mit ihnen verschwindet ihre Art zu leben – und ihre Sprache.

„Der Versuch meines Onkels, mit dem Niederschreiben und der Übersetzung klassischer Literatur eine Sprache zu retten, ist auch ein Kunstprojekt, weil es diese Form der Fixiertheit beim Rotwelsch so nie gab“, sagt Martin Puchner. Er selbst könne Rotwelsch zwar teils lesen, die Bedeutung einzelner Wörter herleiten. „Aber ich kann kein Gespräch darin führen. Mit wem auch?“

Zu seinen Recherchen gehört für ihn aber nicht nur die Geschichte der Geheimsprache, sondern auch die seines Großvaters. So gründlich er sucht: Er findet keinen anderen Text des Großvaters, der Rotwelsch noch einmal erwähnt. Und auch keinen weiteren, der so antisemitisch durchtränkt ist. In einem Aufsatz aus den 1930er Jahren gibt es zwei, drei Absätze im selben Stil, dann nichts mehr.

Nach 1945 macht Karl Puchner Karriere, 1960 steigt er zum Direktor des bayerischen Staatsarchivs in München auf. Außerdem unterrichtet er Namensforschung am historischen Seminar der Ludwig-Maximi­lians-­Universität.

Die Akte von Karl Puchner

Um sich seinem Großvater anzunähern, macht Martin Puchner das, was sein Beruf ist – er sichtet alte Dokumente und Texte. „Ins Bayerische Staatsarchiv bin ich 2016 einmal reinmarschiert und habe nachgefragt, was die zu meinem Großvater haben“, erzählt er.

Die Mitarbeiter sind zu ihm sehr freundlich. „Ihr Großvater war ja Direktor, natürlich haben wir da einiges.“ In einem Lesesaal wartet er eine Weile, dann fährt ein Mann einen Rolltisch vor, darauf Stapel von Papieren, Hunderte von Seiten, die Akte von Karl Puchner.

Darin finden sich Beurteilungen des jungen Archivars aus den 30er Jahren. Vorgesetzte loben ihn als fleißig, energisch, eine positive Erscheinung. Im selben Ordner liegt aber auch ein Formular, mit dem Karl Puchner mitteilt, dass er der ­NSDAP beigetreten ist, Mitgliedsnummer 267.450, Beitrittsjahr 1930. Drei Jahre vor der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler.

Trotz seines bisherigen Wissens – der frühe Beitritt trifft Martin Puchner. Zuvor hatte er sich gefragt, ob der Großvater nur als Karrierist die Nazi-Ideologie übernommen hatte, ohne daran zu glauben. Nun bleibt eigentlich kein Zweifel, er muss ein überzeugter Nazi gewesen sein.

Seiner Karriere im Staatsarchiv hilft das politische Engagement, 1934 bekommt er direkt nach der Referendarzeit eine Stelle, noch zeitlich befristet. In den Begründungen für kleinere Beförderungen weisen Vorgesetzte lobend auf den frühen Parteieintritt hin.

Plötzlich nur noch Mitläufer

1939 wird Karl Puchner eingezogen, an der Westfront verwundet. Er übernimmt Archivaraufgaben in den besetzten Niederlanden. Über den Krieg erzählen die Papiere im Staatsarchiv wenig. Mehr über die Zeit danach: Sie zeigen, wie Karl Puchner härteren Strafen bei der Entnazifizierung entging. Er will jetzt nur noch Mitläufer gewesen sein.

In einer Erklärung vom Juli 1945 schreibt er, er sei der ­NSDAP erst 1933 „auf ausdrücklichen Wunsch meines Chefs“ beigetreten. Er habe zwar 1930 „einer Hitlerversammlung in München als junger Student“ beigewohnt, dort auch seine Adresse in eine Liste eingetragen, aber nicht die Mitgliedschaft beantragt.

Ein altes Schwarzweiß-Porträt eines Mannes. Es ist Karl Puchner

Karl Puchner, vermutlich in seinen Zwanzigern Foto: privat

Und die niedrige Mitgliedsnummer? Der Großvater schreibt: „Ich kann mir das nur so erklären, dass die Ortsgruppe der Partei 1930 meine Anschrift weitergab in dem Bestreben, möglichst viele Mitglieder aufweisen zu können.“ Er präsentiert auch einen Mitgliedsantrag von 1933. Was er verschweigt: Es war sein zweiter Aufnahmeantrag, seine bisherige Ortsgruppe hatte sich zu diesem Zeitpunkt aufgelöst.

Mit Beginn des Kalten Kriegs lässt das Interesse der Amerikaner an einer konsequenten Entnazifizierung in ihrer Besatzungszone spürbar nach. Davon profitiert auch Karl Puchner. Seine Vorgesetzten setzen sich für ihn ein. Im Mai 1948 wird er als „Mitläufer“ eingestuft und zur Zahlung von 600 Mark verurteilt. Er erhält seine alte Stelle zurück, bald darauf wird er verbeamtet.

Die Macht von Archiven

Während er in der Nazizeit für sein Fachgebiet eine herausgehobene Bedeutung beanspruchte, weil es so nützlich beim Aufspüren von „Tarnnamen“ sei, gibt er sich nun demütig. In seinen Arbeiten betont er fortan, dass es sich bei der Namensforschung lediglich um eine Hilfswissenschaft handle, dass es darum gehe, für andere Historiker die Quellen zu erschließen. Über Rotwelsch schreibt er nie mehr.

Was seinen Enkel auch irritiert, als er die Dokumente sichtet: Der Großvater war mehr als zehn Jahre lang Direktor dieses Staatsarchivs, er hätte leicht Unliebsames aus der eigenen Akte verschwinden lassen können. „Dafür war er aber wohl zu sehr Archivar“, sagt Martin Puchner. „Sämtliche Familienmitglieder hätten diese Akte einsehen können, aber man macht das vielleicht nur, wenn man wie ein Wissenschaftler denkt und arbeitet.“

Die Recherche in der eigenen Familie lässt Martin Puchner die Macht von Archiven spüren. Das, was er da erfährt, ändert seine Sicht auf die eigene Vergangenheit. Er erlebt aber auch die Grenzen der Akten und alten Texte. Manches lässt sich nicht beantworten.

So findet er keinen Beleg, dass die Rotwelsch-Besessenheit des Onkels eine direkte Reaktion auf die Vergangenheit des Großvaters war. Briefe des Onkels aus den 70ern, in denen er bei einem Verleger für ein Rotwelsch-Buch warb, belegen, dass er dies als Beitrag zur Nazi-Aufarbeitung verstand – aber hatte das etwas mit seinem Vater zu tun?

Worüber die Dokumente schweigen

Und noch eine Frage beschäftigt Martin Puchner: Wie dachte der Großvater nach 1945 über die eigene Vergangenheit? Blieb er ein überzeugter Nazi, ohne sich je wieder dazu zu äußern? Oder bereute er sein Handeln? Aus den Dokumenten lässt sich das nicht rekonstruieren.

Es gibt noch ein Familienmitglied, das mehr darüber wissen könnte, die einzige Tochter des Großvaters, die jüngere Schwester von Martin Puchners Onkel und Vater. Doch sie direkt darauf anzusprechen – davor schreckt Martin Puchner zurück, als er ihr bei einem Treffen gegenübersitzt.

Er hat selbst erfahren, was das Wissen um die Vergangenheit bewirken kann. Hat er das Recht, ihren Blick auf den eigenen Vater und alle Erinnerungen, die damit verbunden sind, so grundlegend zu verändern? Er sagt nichts.

Im Sommer kehrt Martin Puchner aus Berlin nach Harvard zurück. Er schickt eine E-Mail mit Fotos, auf denen man die Zettelkästen und Stapel mit Rotwelsch-Gedichten des Onkels sieht. Sie sind auf einem Tisch in seinem Arbeitszimmer verteilt. „Ich bin besonders erfreut, jetzt das gesamte Archiv wieder vor mir zu haben“, schreibt er dazu. Es klingt, als spreche er von Familienmitgliedern.

SchauenSie sich die Zeichen “Zinken” an, die zu finden sind unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rotwelsch
https://de.wikipedia.org/wiki/Zinken_(Geheimzeichen)
http://www.detlev-mahnert.de/rotwelsch.html
So kennen wir in der heutigen Zeit neu Varianten, nach dem gleichen Schema, wie z.B: a.d.F; a.d.H; Politkernamen; Gender, im Namen des Volkes und vieles mehr.

 




Deutsches Geld fließt in die Welt

gelesen: https://www.preussische-allgemeine.de/nachrichten/artikel/deutsches-geld-fliesst-in-die-welt.html

Kaum einer weiß, wie viele Milliarden die Bundesrepublik ohne Gegenleistung ins Ausland pumpt − Versuch einer Übersicht

10.09.19

15 Milliarden für Entwicklung: Deutscher Helfer mit jungen Südafrikanern Bild: action press

Die ebenso interessante wie brisante Frage, wie viele deutsche Steuermilliarden eigentlich jedes Jahr ohne nennenswerte Gegenleistungen ins Ausland transferiert werden, ist schwer mit letzter Gewissheit zu beantworten. Denn viele der Ausgaben erscheinen in keiner ausdrücklichen Auflistung. Jedoch zeigen einige zentrale Zahlen, wie es um die Größenordnung des Geldabflusses bestellt ist.

Im Januar dieses Jahres vermeldete das Finanzministerium, dass die Gesamtausgaben des Bundes ohne Rücklagenzuführungen und Schuldentilgungsraten 2018 bei 337 Milliarden Euro gelegen hätten. Und davon ging ganz offensichtlich ein erheblicher Teil ins Ausland.

So betrugen die Aufwendungen für die Entwicklungshilfe knapp 15 Milliarden Euro, wobei etwa zwei Drittel davon aus dem Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung  (BMZ) stammten – der Rest fand sich in anderen Töpfen wie beispielsweise denen für die Flüchtlingshilfe. Gefördert wurden dabei unter anderem das „bürgerschaftliche und kommunale Engagement“ in Entwick­lungsländern rund um den Globus und der Klimaschutz dort.  Allein für den machte Berlin 2,3 Milliarden locker.

Dazu kamen eine weitere Milliarde für die drei Sonderinitiativen „Eine Welt ohne Hunger“, „Fluchtursachen bekämpfen“ und „Stabilisierung und Entwicklung Nordafrika/Nahost“ sowie nochmals 1,2 Milliarden Euro, die in den Europäischen Entwicklungsfonds und den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria flossen.

Bemerkenswerterweise gehörte auch die Volksrepublik China noch zu den „notleidenden“ Ländern, die Hilfe aus Deutschland benötigten. Beispielsweise in Form der Subventionierung der Studienplätze der rund 40000 Chinesen, welche in der Bundesrepublik Hochschulabschlüsse erwerben wollen: Hierfür fielen allein schon mal 260 Millionen Euro an.

Ein unvorteilhaftes Zuschussgeschäft war zudem die Mitgliedschaft in der Europäischen Union: 2018 überwies die Bundesrepublik als traditionell größter Nettozahler der EU erneut rund 13 Milliarden Euro mehr in die Brüsseler Kassen, als anschließend daraus wieder nach Deutschland floss.

Und dann wäre da die humanitäre Hilfe: Mit rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr für die Unterstützung einzelner Länder bei Naturkatastrophen, Hungerkrisen und bewaffneten Auseinandersetzungen stand Deutschland in dieser Kategorie auf Platz 2 hinter den USA. Als größter Zahlungsempfänger fungierten hier die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz und Roter Halbmond.

Weitere finanzielle Verpflichtungen ergaben sich aus der Mitgliedschaft in internationalen Organisationen. 2018 hat die Bundesregierung allein schon mehr als 3,4 Milliarden Euro an die Vereinten Nationen und deren Unterorganisationen gezahlt. Eingeschlossen war dabei auch der deutsche Obolus zur Mitfinanzierung der zahlreichen UNO-Friedensmissionen: UNMIK im Kosovo (1,44 Millionen), MINURSO in der Westsahara (1,99 Millionen), UNDOF auf den Golanhöhen (2,2 Millionen), UNFICYP auf Zypern (2,05 Millionen), UNMIL in Liberia (4,2 Millionen), MINUJUSTH auf Haiti (6,8 Millionen), UNIFIL im Libanon (18,3 Millionen), UNSOS in Somalia (22,2 Millionen), MINUSCA in der Zentralafrikanischen Republik (33,7 Millionen), MINUSMA in Mali (40 Millionen), MONUSCO im Kongo (43,6 Millionen), UNAMID, UNISFA und UNMISS  im Sudan beziehungsweise in Darfur (102 Millionen).

Erwähnung verdient darüber hinaus das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). Letzteres steht zwar im Verdacht, auf Umwegen auch die „Hinterbliebenen-Renten“ für die Familien von Selbstmordattentätern zu finanzieren, hatte dem deutschen Steuerzahler 2018 aber trotzdem 80 Millionen Euro wert zu sein.

Über sonstige Empfänger unseres Geldes gibt vor allem der Haushaltsplan des Auswärtigen Amtes Auskunft: 154 Millionen Euro umfassten die finanziellen Pflichtleistungen der Bundesrepublik gegenüber Organisationen wie der Westeuropäischen Union, dem Europarat und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Zusätzlich gingen freiwillige Beiträge in Höhe von 34,7 Millionen Euro an Institutionen vom Kaliber der „Allianz der Zivilisationen“ oder für das Unterwasserkulturerbe.
Ansonsten floss über das Auswärtige Amt auch noch Geld für „außenpolitische Strategien und Prozesse zur Krisenbewältigung und Konfliktlösung“ (351 Millionen), Projekte im Rahmen des Stabilitätspaktes Afghanistan (180 Millionen) sowie die „Bilaterale Zusammenarbeit und Pflege der Auslandsbeziehungen“, wozu nicht zuletzt das Sponsoring von diversen unbedeutenden Nichtregierungsorganisationen in aller Welt gehörte (178 Millionen).

Dazu kamen diverse „Peanuts“, die sich aber ebenfalls summierten: 1,1 Millionen für das Internationale Büro für Maß und Gewicht, welches an der Vervollkommnung des metrischen Systems arbeitet, 900000 Euro für Ehrengeschenke und Repräsentationsausgaben des Auswärtigen Amtes, 80000 Euro für die Internationale Organisation für Rebe und Wein, 53000 Euro zugunsten des Sekretariates für den Antarktisvertrag in Buenos Aires und so weiter und so fort.

Darüber hinaus leistete die Bundesrepublik auch 2018 Zahlungen an diverse Wiedergutmachungsfonds, welchen die Aufgabe obliegt, ausländische Holocaust-Überlebende, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und weitere Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu entschädigen. Berlin übernahm sogar die kompletten Kosten des spektakulären Betrugsfalles in der Jewish Claims Conference (JCC), in dessen Verlauf 31 Mitarbeiter der Organisation 57 Millionen Dollar an deutschen Hilfsgeldern unterschlagen hatten. Die Gesamtsumme der Entschädigungen lag im vorigen Jahr bei 1,08 Milliarden Euro, wobei rund 50 Prozent davon nach Israel gingen. Insgesamt zahlte die Bundesrepublik von 1953 bis Ende 2018 übrigens Kompensationen solcher Art in Höhe von 76,66 Milliarden Euro.

Weitere 540 Millionen Euro dürfte uns außerdem die Zusage der Bundesregierung kosten, den Erwerb von drei modernen und mit Atomwaffen bestückbaren U-Booten der Dolphin-Klasse von ThyssenKrupp Marine Systems durch Israel ab 2018 mit einem Drittel der Kaufsumme zu bezuschussen.

Zu einem erheblichen Kostenfaktor entwickelten sich im Vorjahr zugleich auch noch die Kindergeldzahlungen ins Ausland. Während die diesbezüglichen Ausgaben 2012 lediglich bei 75 Millionen Euro lagen, mussten 2018 bereits 536 Millionen aufgewendet werden.

Rechnet man diese und weitere, hier aus Platzgründen nicht mit aufgeführte Summen zusammen, ergibt das rund 37 Milliarden Euro. Das war mehr als ein Zehntel der Ausgaben des Bundes und über das Doppelte der Aufwendungen des Staates für seine Beschäftigen und Pensionäre. Dazu kamen dann noch jene Gelder, welche die Länder ins Ausland transferierten. Ebenso nicht in der Rechnung enthalten sind die Spenden der Deutschen für die unzähligen Hilfsprojekte in aller Welt. Diese machten aber auf jeden Fall einen erheblichen Prozentsatz der 2018 von Hilfsorganisationen eingesammelten 5,3 Mil­liarden Euro aus. Und zu guter Letzt wären da außerdem die 5,1 Milliarden Euro, welche die hierzulande lebenden Immigranten nach Angaben der Bundesbank im Vorjahr in ihre Herkunftsländer überwiesen, und die gleichfalls zu einem nicht unwesentlichen Teil aus den Taschen des Steuerzahlers stammten.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie lange dieser noch bereit ist, das Ganze mitzutragen. Vermutlich würde ihm aber wohl augenblicklich der Geduldsfaden reißen, wenn „Vater Staat“ den Mut aufbrächte, wenigstens ein einziges Mal die wahre Höhe sämtlicher Geldabflüsse ins Ausland zu verraten.

Wolfgang Kaufmann

 




BRD eventuell BananenRepublikDeutschland 2019 die verbotene Frage zum Kulturmarxismus

gelesen in: https://www.journalistenwatch.com/2019/09/04/deutschland-2019-nichts-funktioniert/

Deutschland 2019: Nichts funktioniert
von Max Erdinger

…………………..

Der langjährige SPIEGEL-Chefredakteur Stefan Aust hat in der „Welt“ eine ellenlange Betrachtung zum Verfall in unserem Land veröffentlicht. „Deutschland außer Betrieb“ hat er sie betitelt – und sie ist nicht nur ein journalistisches Meisterwerk, sondern zugleich auch der Beleg dafür, daß selbst die Wegbereiter in dieses abschmierende Deutschland – und Stefan Aust ist jahrelang einer der mentalen Wegbereiter gewesen –  allmählich erkennen können, welcher Irrweg seit Jahrzehnten beschritten worden ist, und wie sich die Schritte gerade zur Zeit weiter beschleunigen. Deutschland rennt schon fast in Richtung Drittklassigkeit und Bananenrepublik. Die Einblicke und die Details, die Aust liefert, sind nicht nur alarmierend, – sie sind schockierend. Wir Deutschen können so nicht weitermachen, ohne daß uns die ganze Welt demnächst für völlig durchgeknallt hält.

Endlose Baustellen, brüchige Brücken, verspätete Züge, langsames Internet, marode Schulen, vermurkste Energiewende: Vieles läuft in Deutschland nicht mehr so, wie es sollte. Realität und Wunschdenken driften weit auseinander.„, schreibt Aust in seinem ersten Absatz. „Vieles„? – Ich hätte „Nichts“ genommen, auch auf die Gefahr hin, vielleicht zu übertreiben. Ich glaube aber, realiter sind wir näher an „Nichts“, als an „Vieles„. Austs zentraler Satz stimmt aber: Realität und Wunschdenken driften tatsächlich weit auseinander. Doch noch nicht einmal das wollen die Verantwortlichen wahrhaben.

Zeit, einmal über ein Zitat von Thomas Sowell nachzudenken. Der berühmte US-Ökonom sagte sinngemäß, es sei wahnsinnig, anzunehmen, daß sich die Dinge zum Guten entwickeln würden, wenn man seine Verantwortung an Stellvertreter delegiert, die keinen Preis dafür bezahlen müssen, wenn sie Mist bauen. Damit hat er den deutschen Grundirrtum ganz gut beschrieben.

Die Idee eines Volksverteters

Die Idee, daß sich ein Volk aufs Arbeiten konzentieren kann, wenn es sich die Zeit, die es bräuchte, um sich mit Politik zu beschäftigen, dadurch spart, daß sie die politischen Angelegenheiten an sogenannte Volksverteter delegiert, hing an einer Voraussetzung, die heute nicht mehr existiert. Die Voraussetzung war, daß die Vertreter willens sind und förmlich darauf brennen, der Allgemeinheit die eigene Nützlichkeit unter Beweis zu stellen und dafür Ruhm und Ehrungen einzuheimsen. Die Ehrungen gibt es heute für nichts. Und vom Ruhm alleine kann man sich nichts kaufen. Angela Merkel hat kürzlich ihren siebzehnten Ehrendoktortitel erhalten. Wofür, um Himmels Willen?

Der heutige Volksvertreter, der ja, wie vorgesehen, aus dem Volk kommt, tickt selbstverständlich nicht anders als das Volk selbst. Er hat schließlich, zumindest in seinen Jugendjahren, in etwa dieselbe Sozialisation durchlaufen wie diejenigen, die er heute eigentlich vertreten soll. Aber sein Posten ist nicht mehr Aufgabe, sondern Resultat einer Karriere, die er selbst gemacht hat – und das Volk, das er eigentlich vertreten soll, eben nicht. Der ehemalige Volksverteter wähnt sich heute als über dem Souverän stehend, er sieht sich als einen Erfolgsmenschen, nicht als einen im Dienste des Souveräns stehenden. Er hat eine Karriere gemacht, ist unter Ellenbogeneinsatz die Erfolgsleiter hochgestiegen. Und zwar zu seinem eigenen Fortkommen, zum eigenen Wohl und Frommen. Was interessiert ihn das Volk? Er wird nie etwas sagen, das seine eigene Karriere gefährdet, und wenn er insgeheim zehnmal denkt, daß er eigentlich etwas sagen müsste, das gegen den Strich gebürstet ist.

Ob seine Karriere fortbesteht und sich entwickelt, hängt nicht mehr vom Volk ab, sondern von den Parteimächtigen, denen er nach dem Munde zu reden hat, will er keine materiellen Verluste gewärtigen müssen. Er steigt in einem hierarchischen System auf – oder ab. Abstieg ist das Letzte. Es gibt Leute, die ihn degradieren könnten. Das Volk ist das nicht. Hat denn das Volk nicht alle Möglichkeiten, selbst Karriere zu machen? Das Volk soll zu ihm hochblicken, schließlich macht er doch vor, wie Karriere geht. Das Volk braucht sich doch nur ein Beispiel an ihm zu nehmen. Sind denn nicht alle ganz wahnsinnig frei? Haben wir denn nicht die gesetzliche Chancengleichheit bei der Bildung und auch sonst alle möglichen Gleichstellungen? Haben wir denn nicht eine klassenlose Gesellschaft? Wollen wir denn nicht alle dasselbe, nämlich Geld, viel Geld? Je mehr, desto besser? Was hat uns dieses gestrige Geschwätz zu interessieren, demzufolge es immaterielle Werte gibt, die zu verteidigen und hochzuhalten es gilt? – Schönschwätzen kann der Politkarrierist selber. Eine seiner leichtesten Übungen. Das hat er von der Pike auf gelernt. Deswegen ist er geworden, was er heute ist. Das Volk soll ihm einfach zuhören. Für den „Volksvertreter“ selbst gibt es keinerlei Veranlassung, Wolkenkuckucksheim zu verlassen. Es läuft doch alles ganz prächtig?

So hat Aust das nicht geschrieben, aber ich denke, so ist es. Wir Deutschen sind ein Volk, für das sich niemand mehr krummlegt, vor allem die nicht, die eigentlich dazu gewählt sind, genau das zu tun. Wir haben keine Regierung. Was wir haben, sind ein paar sichtbare Marionetten, die vor der Fassade der Demokratie ihren Tanz aufführen, um die Illusion aufrecht zu erhalten, wir hätten noch Volksvertreter. Solange die Illusion lebt, herrscht gesellschaftlicher Frieden. Wenigstens einigermaßen. Es war schon einmal sehr viel besser, aber was soll´s? Und wenn es endgültig gar den Bach runter geht: Der „Volksverteter“ weiß schon, wie er sich und seine Kröten in Sicherheit bringt.

Auch im Bürgerkrieg werden die Schwulen heiraten dürfen, während im Hintergrund eine Autobahnbrücke zusammenbricht. Das ist doch immerhin schon etwas? Vor dreißig Jahren hätte es das selbst zu Friedenszeiten und bei intakter Infrastruktur nicht gegeben. Soll keiner sagen, der Volksvertreter hätte nichts geleistet. Das wäre schon ungerecht ihm gegenüber. Den Verdacht, daß er entlang seines eigenen Präfernzutilitarismus bei der Beurteilung dessen, was ungerecht sei, sehr selbstgerecht sein könnte, läßt die Demokratiemarionette natürlich nicht an sich heran. Nichts verdirbt die Freude am eigenen Erfolg zuverlässiger, als ein schlechtes Gewissen.

Überhaupt: Gewissen. Auch so ein überkommener Begriff. Nützlich ist er nur, wenn man ihn verwendet, um anderen klarzumachen, daß sie gefälligst eines zu haben hätten. Deutschland 2019: Das Land der selbstgerecht vor sich hindilettierenden Karrieristen in der Ignoranz. Wer vor fünfzig Jahren die Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium nicht geschafft hätte, – vor 25 Jahren hat er sie geschafft, wenn er überhaupt noch eine ablegen musste. Wer vor fünfzig Jahren noch den Beruf des Maurers erlernt hätte, eben weil er ein Gymnasium nie von innen gesehen hat, der hat heute seit 17 Jahren Abitur und seit 9 Jahren sein Staatsexamen. Womöglich wird er heute als heißer Kandidat für den SPD-Vorsitz gehandelt. So schön gerecht ist die Welt, wenn man vorher nur fleißig eine sozialdemokratische Bildungsreform nach der anderen vom Stapel gelassen hat. – „Schreim Sie ihrn Bumstagsabgottneten nach Gehöhr wen sie was von ihm wolln. Er had nich blos den Asch offn für sie sondern auch seine Ohrn. Schreim sie ihn auf Meinbumstag.de

Stefan Aust kommt in der „Welt“ vom Hundertsten ins Tausendste. Das geht los mit der Bauruine BER, an der seit 13 Jahren herumgemurkst wird, ohne daß ein seriöses Datum für die Fertigstellung des Flughafens „Willy Brandt“ zu nennen ist, geschweige denn eines für seine Inbetriebnahme. Der Bau steckt im Dschungel von Bauvorschriften und Sicherheitsstandards fest. Allein 300 Katastrophenszenarien wurden durchgespielt, um jedes erdenkliche Sicherheitsrisko auszuschließen. Keiner der politisch Verantwortlichen für dieses skandalöse Desaster hat irgendwelche Konsequenzen zu befürchten. Es geht weiter mit dem E-Auto und den Eichvorschriften für Ladesäulen, mit dem Wahnsinn der Energiewende und etlichem mehr, wie beispielsweise der Tatsache, daß die Deutsche Bahn der größte Einzelabnehmer von Glyphosat ist, während der Chemiegigant Bayer den Produzenten von Glyphosat, Monsanto, aufgekauft hat und nun mit milliardenschweren Zahlungen an vermeintliche Glyphosat-Opfer in den USA konfrontiert ist, was der größten Wertvernichtung einer deutschen Chemie- Aktie in der Geschichte des DAX gleichkommt, ehe Aust dann zum sichtbarsten Beweis jener wahnsinnig grünen Beklopptheit kommt, die jeden heimatliebenden Vernunftmenschen und Tierfreund auf die Palme bringt: Die Verspargelung unserer herrlichen Landschaften mit vogel- und fledermauskillenden Windrädern.

Stefan Aust schreibt: „Eine moderne Windkraftanlage erreicht mit ihren Flügeln eine Höhe von 200 Metern, was etwa einem Hochhaus mit 70 Stockwerken entspricht. So etwa die Windkraftanlage E-126 von Enercon bzw. 5 M von REpower. Der Stahlbetonturm ist 135 Meter hoch und wiegt 2.800 Tonnen. Das Maschinenhaus, das auf den Turm gesetzt wird, wiegt 120 Tonnen, was dem Gewicht von rund 80 PKW entspricht. Daran wird der Generator mit einem Gewicht von 220 Tonnen, entsprechend etwa 210 PKW befestigt. Damit das Windkraftwerk sicher steht, ist ein entsprechendes Fundament erforderlich. Dieses hat einen Durchmesser von 20 bis 30 Metern und eine Tiefe bis zu vier Metern. Dafür werden 1.300 Kubikmeter Beton und 180 Tonnen Stahl verbaut. Insgesamt hat das Fundament ein Gewicht von 3.500 Tonnen. Bei einer Tiefgründung werden zusätzlich etwa vierzig 15 Meter lange Betonpfeiler in den Boden gerammt. Das Gesamtgewicht eines solchen umweltschonenden Windkraftwerkes liegt bei etwa 7.000 Tonnen. Da muss es sich häufig – und am besten konstant – drehen, um seine Baukosten sowie den CO2-Fußabdruck wieder einzuspielen. Das ist nicht ganz leicht, denn für die Herstellung von einer Tonne Zement ist jeweils etwa eine Tonne CO2 nötig. Zement gilt als der heimliche Klimakiller, produziert diese Industrie doch mehr CO2 als der gesamte globale Luftverkehr. Schätzungen zufolge gehen 8 Prozent der globalen CO2-Emissionen auf das Konto der Zementindustrie. Wäre sie ein Staat, so läge sie bei den CO2-Emissionen hinter China und den USA global an dritter Stelle.

Verbotene Frage

Im Zusammenhang mit dem ganzen Wahnsinn gibt es eine zentrale, absolut verbotene Frage, die öffentlich zu stellen überhaupt nur jemand wagen kann, der selbst dann noch seinen Mund aufmachen würde, wenn er die ganze Welt gegen sich wüsste. Das ist die Frage, ob es sich bei der unbestreitbaren zeitlichen Korrelation zwischen dem von Aust so zutreffend beschriebenen Wahnsinn und der seit einem halben Jahrhundert laufenden, ubiquitären Frauenermächtigung tatsächlich nur um eine zufällige Korrelation handelt, oder ob es einen kausalen Zusammenhang gibt. Das ist die Frage, mit der man sich zuverlässig zwischen alle Stühle setzen kann. Kein Grund allerdings, sie nicht zu stellen. Ich halte sie tatsächlich für eine sehr wesentliche Frage bei der Suche nach Antworten zur Erklärung des beklagenswerten Zustandes, in dem sich unser Land unzweifelhaft befindet. Meinereiner findet es schon höchst verdächtig, daß niemand auch nur daran denkt, nach einem halben Jahrhundert begeisterter Frauenveneration einmal ein Zwischenresümee zu ziehen, um zu überprüfen, was genau eigentlich wahr geworden ist von den Versprechungen, die vor einem halben Jahrhundert gemacht worden sind. Fast habe ich den Eindruck, niemand getraut sich, es wissen zu wollen. Von Schuldzuweisungen an die Gesamtheit aller Frauen bin ich dabei allerdings weit entfernt. Jeder tut, was er kann. Und wenn er etwas nicht kann, es aber tut, weil er es aus egalitärideologischen Gründen tun muß oder tun zu müssen glaubt, dann wären die Resultate eben dementsprechend. Von Verwunderung bin ich deshalb ebenfalls weit entfernt.

Die diskursbeherrschende, medienkontrollierende, internationalsozialistische Gesinnungsmafia der Kulturmarxisten, diese pestilenzartige Geißel unseres Vaterlandes, spricht gern vom „sozial konstruierten Geschlecht“ und von „Geschlechterrollen“, welche überwunden werden müssen. Besonders auf Korn genommen- und praktisch vernichtet haben sie dabei den alten Patriarchen. Der war nach linker Lesart ein mit Privilegien überhäufter, schwer neurotischer und tyrannischer Sack, der Quell allen Frauen- und Kinderleids. Darauf will ich gar nicht näher eingehen. Mir geht es hier um etwas anderes. Ganz offensichtlich hat die Linke übersehen, daß er außer einer Heimsuchung für alle übrigen „die Menschen“ zu sein, auch über gewisse Qualitäten verfügte, die heute schmerzlich vermisst werden. Eine sehr wesentliche dieser Eigenschaften ist seine Bereitschaft gewesen, Verantwortung zu übernehmen, Schutz zu gewähren und sich in den Dienst an Anderen zu stellen, um dabei abseits aller auf sich bezogenen, materialistischen Interessen an Sozialprestige zu gewinnen, eine honorige Person zu sein, vor der die Anderen den Hut zogen, wenn sie ihm auf der Straße begegneten.  Zu Zeiten des Patriarchen gab es noch den Begriff „Ehrenmann“. Wer noch weiß, was unter einem Ehrenmann zu verstehen gewesen ist, der erhebe sich und zeige mir einen, den ich noch nicht selbst als solchen identifiziert hätte. Eine Handvoll gibt es noch – und sie werden übelst angefeindet.

noch mehr zu diesem Bericht finden Sie unter:
https://www.journalistenwatch.com/2019/09/04/deutschland-2019-nichts-funktioniert/

Vielen Dank Herr Max Erdinger




Durch das Deutsche Volk fuer den weltweiten Frieden auf Erden – Das kosmoterische Deutschland

Gelesen im 250. Pranger von Michael Winkler http://www.michaelwinkler.de

Deutsche Geschichte aus deutscher Sicht:

Das spirituelle Deutschland? Sollte es nicht besser das Heilige Deutschland heißen? Geht es um das deutsche Wesen, an dem eine ganze Welt hätte genesen können? Nun, wo ist es, dieses geistige, dieses spirituelle Deutschland?

Das spirituelle Deutschland liegt unter flandrischer Erde begraben, ist in Stalingrad erfroren, wurde in den Tiefen des Atlantiks versenkt. Das spirituelle Deutschland starb an den Stränden der Normandie, auf den Seelower Höhen und vor El Alamein. Und weil dies noch nicht genügte, wurden die Frauen und Kinder, die Greise und Witwen dieses spirituellen Deutschlands bombardiert, vergewaltigt, enteignet, in den Tod getrieben.

Die Kultur wurde in Trümmer gelegt, die Geschichte von den Siegern ihren Vorstellungen angepaßt, die Überlebenden seither umerzogen. Nicht das zerstörte Deutschland wird als Opfer bezeichnet, sondern alle anderen, die Zerstörer selbst, bezeichnen sich als arme, unschuldige Opfer. Statthalter der Sieger regieren dieses Land, verprassen die Arbeit fleißiger Hände und verschenken sie als Tribut an unwürdige Empfänger. Recht hängt in Deutschland vom Besitz ab, von Beziehungen, von der politischen Gesinnung. Geschichtliche “Wahrheiten” werden gesetzlich vorgeschrieben, sie zu bezweifeln steht unter Strafe, nach ihnen zu forschen ist verboten. Recht gibt es nicht mehr in Deutschland, nur Gerichte, die Schauprozesse führen und die Gerechtigkeit verhindern.

Der Krieg gegen das spirituelle Deutschland tobt, seit 1871 als das Reich gegründet worden war. Das Deutschland zuvor, zerstückelt und zerstritten, Spielball und Schlachtfeld fremder Mächte, das wurde geduldet. Dort, wo das starke Herz Europas hätte schlagen sollen, herrschte Leere, gab es einen Trümmerhaufen kleinster Fürstentümer. Als das Herz zu schlagen begann, als einziges, wohlorganisiertes Reich, erwuchs die Furcht vor deutscher Tüchtigkeit zur Hysterie. Das Reich bot anderen Völkern die Hand zur Freundschaft, zur gegenseitigen Achtung und Hilfe, doch diese friedliche Hand wurde nicht nur verweigert, sie wurde zusätzlich mit der Schärfe des Schwertes abgeschlagen.

Unsere Vorväter sind nicht ausgezogen, um die Welt zu erobern, sondern um Heim und Herd zu verteidigen. Warum hätte Deutschland um etwas Krieg führen sollen, das ihm durch Fleiß und Tüchtigkeit ohnehin zugefallen wäre? Das deutsche Kaiserreich stand gerade erst in der Blüte, in kontinuierlicher Aufwärtsentwicklung. In den Kolonien begann die Saat gerade aufzugehen, der Schweiß, der die Erde gedüngt hatte, erlebte die ersten Erfolge. Deutsche kamen nicht als Räuber, um die Reichtümer der Welt zu plündern, sondern als Lehrer und Siedler der Völker. Es sollte gesät werden, zur Reife gebracht und schließlich geerntet, erst von der hundertfältigen Frucht sollte die Heimat profitieren.

Aber diese Ernte war den Deutschen nicht vergönnt. Raubvölker fielen in großer Übermacht über das Reich her, um zu morden, zu brandschatzen und zu erpressen. Doch Deutschland war keine leichte Beute, das Volk nahm unendliche Opfer auf sich, um seine Freiheit zu erhalten. Vier Jahre dauerte der Todeskampf, er ruinierte die Sieger, brachte das Ende für das einstmals leuchtende Europa. Was ein Aufbau für Generationen hätte werden sollen, wurde in Versailles gestohlen und verpraßt. Das Miteinander der Völker blieb ein Gegeneinander, bei dem jeder eifersüchtig auf den eigenen Vorteil achtete und nur insofern Einigkeit herrschte, als es galt, das Deutsche Reich in Schwäche, Armut und Elend zu halten.

Ein anderes Volk wäre schon 1920 ruiniert gewesen, wäre nach dem ersten Weltkrieg nie wieder auf die Beine gekommen. Doch die Feinde des Reiches haben das spirituelle Deutschland, den deutschen Geist, das deutsche Wesen unterschätzt. Das Reich entstand neu, erlangte auf friedlichem Wege seine Weltgeltung zurück. Wieder begannen Deutsche zu säen, begannen mit einem gleichberechtigten ausbeutungsfreien Tauschhandel. Das Herz Europas schlug wieder, mit Österreich war nun das ganze deutsche Volk in einem Reich vereinigt. Während andere Länder noch in der Wirtschaftskrise darniederlagen, blühte das Reich auf, entwand sich den Fesseln, die ihm in Versailles angelegt worden waren.
Doch auch diesem Reich war kein Frieden beschieden. Es war „das auserwählte Volk“, die dem Reich als Erste den Krieg erklärten, mit einem Wirtschaftsboykott versucht haben, die Entwicklung des Reiches zu behindern. In den USA versagte der New Deal, Amerika brauchte einen Krieg, um aus der Depression zu kommen, und es brauchte einen Raubzug, um seine leeren Kassen zu füllen. Die Staatsgründung der Wall Street, das Hunger-, Genickschuß- und Gulagsystem der Sowjetunion, schaute begehrlich nach Westen, um endlich Deutschland, das Land der Verheißung, mit dem Kommunismus zu überziehen. Stalin rüstete und rüstete, um mit 30.000 Panzern Europa bis zum Atlantik zu überrollen.

Es bedurfte nur noch einiger nützlicher Idioten, um für Roosevelt und Stalin den Krieg vom Zaun zu brechen. Die ersten, die für den Aufschwung der Wall Street bluten durften, waren die Polen, angestachelt zu Maximalforderungen, mit wertlosen Versprechungen in einen Krieg getrieben, der Polen für Jahrzehnte der Sklaverei auslieferte. Churchill, der Totengräber des Empires, steuerte England und Frankreich in einen Krieg, den diese nur gewinnen konnten, wenn er sich zum Weltkrieg ausweitete. Dieser Krieg sollte Deutschland zerstören, mit zwei Zionisten als den obersten Haßpredigern: Morgenthau im Westen und Ehrenburg im Osten.

Der Krieg wurde gnadenlos geführt, an den Fronten und im Hinterland. Deutsche Städte sanken in Trümmer, und was den Krieg überlebt hatte, wurde geplündert. Durch Ströme von Blut wateten die amerikanischen Sieger zum größten Raub der Weltgeschichte, zur Schatzkammer deutschen Wissens, zu den Früchten deutschen Forschergeists. Billionenwerte an Patenten und Verfahren wurden geraubt, genug, um den USA für 60 Jahre einen Vorsprung an Technik und Wissenschaft zu verschaffen. In US-Lagern verhungerten deutsche Kriegsgefangene genauso wie in den SU-Lagern weiter im Osten. Ethnische Säuberungen, Vertreibung und Ausmordung der seit Jahrhunderten ansässigen Bevölkerung, erfolgten im Namen dessen, was heute als Freiheit und Demokratie bezeichnet wird, als Selbstbestimmungsrecht der Völker, das allen zugestanden wird, außer den Deutschen.

Das Reich bezahlte einen unermeßlichen Preis für das Gift, das in seinen Adern kreiste, die Verräter in den eigenen Reihen. Was im ersten Weltkrieg nur sporadisch auftrat und erst im letzten Kriegsjahr durch Aufwiegelung der Bevölkerung Erfolg zeigte, wurde im zweiten Weltkrieg von Anfang an praktiziert. Jeder Kriegsplan, jede Offensive, jede Strategie wurde den Feinden des Reiches übermittelt. Die Soldaten der Wehrmacht schafften es oft genug trotzdem, den Gegner zu besiegen. Wenn de Gaulle von unglaublich tüchtigen Soldaten und einer unglaublich unfähigen Führung gesprochen hat, dann bezog sich das auf diese Verräter.

Der offene Geist, die offenen Arme in Deutschland, die Arglosigkeit eines ehrlichen, friedliebenden Volkes, erlaubten es den Feinden dieses Volkes, in herausragende Stellungen aufzusteigen. Die Mechanismen des Kaiserreiches hatten diese Elemente niedergehalten, in der Weimarer Republik wurden sie entfesselt. Kein Land, das um sein Überleben kämpft, war jemals derart von Verrätern durchsetzt, wie das Deutsche Reich im zweiten Weltkrieg. Die Saat von Weimar war aufgegangen…

Nach dem zweiten Weltkrieg hatten die Feinde des spirituellen Deutschlands hinzugelernt. Der geistige Krieg wurde fortgesetzt, intensiver als zuvor. Dem deutschen Volk wurden “Wahrheiten” vermittelt, in den Schulen lernten die Kinder, alles mit den Augen der Sieger zu sehen. Zur besseren Ausbeutung und zur besseren Ablenkung wurde Deutschland wirtschaftlich aufgebaut. Das Wirtschaftswunder ist das Ergebnis deutscher Arbeit, jenes alten Fleißes, des deutschen Geistes. Dieser Geist sollte verwässert und gebrochen werden.”Philosophen” wurden installiert, “Vordenker”, die das Bewährte in den Schmutz zogen und die Idiotie auf den Thron setzten. Vollmundig wurde verkündet, daß sich unter den Talaren der Muff von tausend Jahren befände – und das beste Schulsystem der Welt einfach wegreformiert.

Bei den 68ern ist die Saat des Verrates aufgegangen, sie waren die geistigen Erben der Verräter von 1918, die Zöglinge jener, durch deren Bösartigkeit und Sabotage Zehntausende deutscher Soldaten sterben mußten. Nicht den tapferen, opferbereiten Soldaten, die für ihre Heimat, ihre Eltern, Frauen und Kinder an der Front gestanden waren, wurde Ruhm und Ehre erwiesen, sondern den Verrätern und Deserteuren, den “Widerständlern”, die aus der sicheren Heimat der kämpfenden Truppe den Dolch in den Rücken stießen. Die Feinde hatten von Anfang an klar gesagt, daß sie nicht Hitler und die Nationalsozialisten vernichten wollten, sondern Deutschland und alles Deutsche. Jeder, der das Gedächtnis an die deutschen Soldaten in den Schmutz zieht, die in heldenhafter Weise ihre Pflicht erfüllten, betreibt noch immer das blutige Handwerk der Feinde.

Wie viel ist von diesem spirituellen Deutschland noch übrig geblieben? Einem Deutschland, das vor allem nicht mehr an das Wichtigste überhaupt glaubt: an sich selbst?

Das spirituelle Deutschland ist eine Wolke, die haltlos über uns schwebt, unerreichbar, falls wir nicht aufschauen und hinaufreichen. Wer hinaufreicht, diese Wolke anzapft, sie in sein Herz läßt, sich zum Träger deutschen Geistes macht, wird Bewohner dieses spirituellen Deutschlands. Ja, es erfordert Kraft, die Hand auszustrecken, durch die Erde hindurch, durch die Schicht aus Gerichtsakten, durch den Beton der neuen Synagogen und Moscheen. Die Hand wird dabei den fremdbestimmten Politikern entzogen, sie verweigert sich den Schattenmännern, sie schüttelt die Jauche der modernen Kunst ebenso von sich, wie die überzuckerte Soße der gehirnwaschenden Unterhaltung. Sie erhebt sich zur wirklichen Freiheit, zur Freiheit des Geistes, des Herzens und des Schaffens.

Es ist einfacher und bequemer, in der Sklaverei fortzuleben. Um Sklaven kümmert sich deren Herr, er ernährt sie, er kleidet sie, er züchtigt sie, er beutet sie aus und er nimmt ihnen das Denken ab. Ein Leben in Freiheit strengt an, es kostet Kraft. Niemand brüllt am frühen Morgen “AUFSTEHEN!”, das ist ab sofort die eigene freie Entscheidung. Niemand kontrolliert, wann und ob man überhaupt zur Arbeit kommt, das ist ab sofort die eigene freie Entscheidung. Und niemand stellt den gefüllten Futtertrog hin; wer im Bett bleibt und die Arbeit verweigert, dessen Trog bleibt eben leer. Der Hunger ist die Folge der eigenen Entscheidungen. Doch wer sich richtig entscheidet, wer frei und selbstbestimmt seine Arbeit ableistet, der wird nicht nur mit der Freude darüber belohnt, sondern er erhält auch noch einen weitaus höheren Gewinn, denn es gibt keine Herren mehr, die das Beste für sich vereinnahmen.

Als das Römische Reich zusammengebrochen war, begann das Herz Europas das erste Mal zu schlagen, schuf ein neues Römerreich, ein Heiliges Reich Deutscher Nation. Dieses Reich verrottete im Streit der Fürsten untereinander, verkam in der Auseinandersetzung mit dem Papst, wurde zerrissen durch die Reformation. Der 30jährige Krieg breitete das Leichentuch darüber, hinterließ einen Trümmerhaufen. Die einzelnen Stücke lebten weiterhin, sie schufen das, was schließlich zur deutschen Kultur wurde. Aus nationaler Ohnmacht erwuchs geistige Größe, damals wurde der Grundstein zum spirituellen Deutschland gelegt. Dieses spirituelle Deutschland überwand die Grenzen der Duodez-Fürstentümer, es schuf in der Niederlage gegen Napoleon das moderne Preußen und aus Preußen schließlich das Kaiserreich, den Träger des spirituellen Deutschlands.

Nach dem 30jährigen Krieg war Deutschland verwüstet und geistig kolonisiert. Die katholische Restauration hielt den einen Teil fest im Griff, der fanatische Protestantismus den anderen. Deutsche mußten von Deutschland nach Deutschland auswandern, weil sie der falschen Konfession angehörten. Es dauerte mehr als 150 Jahre, bis die Idee vom deutschen Nationalstaat eine breite Basis im Volk gefunden hatte. Mehr als 60 Jahre nach dem Wartburgfest war es dann soweit, das Reich wurde gegründet. Vom Eckdatum 1648, dem Ende des 30jährigen Krieges, bis zum Eckdatum 1848, dem Versuch der Einheit in der Paulskirche, waren genau 200 Jahre vergangen.

Betrachten wir die Anfangszeit, dann stoßen wir auf Menschen, die in Dörfern siedeln, nichts von der Welt wissen, nicht Lesen und Schreiben können, auf Bücher, die ein teueres Luxusgut gewesen sind. Am Ende dieser 200 Jahre war die Bildung eingezogen, Eisenbahnen banden das Land zusammen, Universitäten verbreiteten das Wissen und waren Brutstätten neuer Ideen. Diese Hindernisse, welche damals die Entwicklung in die Länge zogen, sind heute beseitigt. Mehr als 605 Jahre Umerziehung sind nur eine dünne Schicht aus Schmutz und grellen Farben, um das Wahre, das Edle darunter zu überdecken. Binnen weniger Jahre ist diese Schicht beseitigt, großflächig abgeplatzt. Was darunter liegt, wird restauriert, wird sich neu entfalten.

Es ist nur gerecht, daß eine Welt, die das deutsche Wesen abgelehnt, die das spirituelle Deutschland mit allen Mitteln bekämpft hat, genau in dem Augenblick in den Abgrund stürzt, in dem sie glaubt, jenes spirituelle Deutschland ausgelöscht zu haben. Raubvölker verkümmern, wenn es nichts mehr zu rauben gibt. Wer nicht gelernt hat, zu säen, kann zwar beim Nachbarn ernten, doch wenn dieser nicht mehr sät, wird er verhungern. Der letzte große Raubzug, die Globalisierung, bricht gerade in sich zusammen. Die Globalisierung war eine Erpressung im großen Maßstab. Die grüne Krätze, der mit militärischer Gewalt gedeckte Dollar, war das Treibmittel für diese Globalisierung.

Die Globalisierung, das war das Abgrasen, der schnelle Dollar, die Verschiebung aller Wertsachen von den armen Völkern zu den Raubvölkern. Der Globalisierier säte gewissermaßen Kresse, die nach wenigen Wochen zentimeterhoch gewachsen abgeerntet wird, während das spirituelle Deutschland Eichen sät, die erst nach Generationen zu mächtigen, starken Stämmen heranwachsen. Der Globalisierer hat die Wälder niedergebrannt, in der Asche ein paar Jahre Landwirtschaft betreiben und dann, als Wind und Wetter die dünne Ackerkrume weggeschwemmt hatten, die kahle Gegend verlassen, um andere Länder zu ruinieren.

Jetzt zerfällt die Globalisierung, die Planetenschädlinge werden ausgetilgt. Danach wird Platz sein auf diesem Planeten, Platz für ein erneuertes Deutschland, Platz für jenes spirituelle Deutschland, das wir uns alle erhoffen.

Hätte das Kaiserreich 1918 gewonnen, es hätte sich verändert. Als Triumphator unter den Völkern hätte es den bequemen Weg genommen, mit Macht vorgeschrieben, statt im Wettbewerb der Ideen zu obsiegen. Die Parasiten hätten den scheinbar kraftstrotzenden Baum ausgehöhlt, ihn morsch werden und verfaulen lassen. Wenn die Welt unter ihrer eigenen Schlechtigkeit zusammenfallen wird, schafft das dem deutschen Geist Raum. Es sind die Parasiten, die auf diese Weise in Bande geschlagen werden, hoffentlich gleich für tausend Jahre, wie es dem Satan prophezeit worden ist.

Nicht der brave, unmündige, biedermeierische Albert ist das Sinnbild der Deutschen, sondern der Michel, benannt nach jenem wehrhaften Erzengel, der Satan und seine Brut in die Hölle gestürzt hatte. Wir sind die Erben Asgards, die zur Götterdämmerung ausreiten und siegreich in der erneuerten Welt von Baldur und Ostara leben werden. Wir? Vielleicht nicht, denn die Generation, die den Kampf führt, ist die Generation, die sät, ohne die Ernte zu erleben. Unsere Kinder und Kindeskinder, die nachfolgenden Generationen, werden unser Geschenk erhalten, in dieser neuen, besseren Welt leben, in der Welt des spirituellen Deutschlands. Aber sie werden es nur dann tun, wenn wir keine Sekunde zögern, Eichen zu pflanzen, von denen wir nur die Sprößlinge noch sehen werden.

Das spirituelle Deutschland ist nicht erloschen, es siecht nicht dahin, sondern es gleicht der Rose von Jericho: das vertrocknete, leblose Knäuel erblüht zu neuer Schönheit, sobald ein belebender Guß es erweckt.

Es ist an uns, dieses spirituelle Deutschland zu leben und mit Leben zu erfüllen. Denn da ist es, das spirituelle, das Heilige Deutschland: in uns und in uns allein. Nur, wer dieses Deutschland schon in sich trägt, kann die Hand ausstrecken und diese Wolke anzapfen, von der ich vorhin geredet habe. Nur, wer einen Akkumulator in sich trägt, kann sich aus dieser Kraftquelle aufladen. Wir sind es, wir, die Lebenden, die diese Zukunft aufbauen. Es ist unsere Aufgabe, ererbt von den Vätern, verpflichtet von den Kindern.

Wir sind das spirituelle Deutschland!

Ich möchte diesen Text mit einem Zitat schließen, mit Worten, wie ich sie nicht besser hätte finden können:

Du sollst an Deutschlands Zukunft glauben,
an deines Volkes Aufersteh’n;
Laß diesen Glauben dir nicht rauben,
trotz allem, was gescheh’n.
Und handeln sollst du so als hinge
von dir und deinem Tun allein
das Schicksal ab der deutschen Dinge
und die Verantwortung wär dein.
Johann Gottlieb Fichte

**********************************************************************************
Zusatzbemerkung der MmGZ-Redaktion:
Spirituell aus deutscher Sicht = kosmoterisch = Allbewußtsein = ChristusBewußtsein
*********************************************************************************
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das Motto: “Durch das Deutsche Volk fuer den weltweiten Frieden auf Erden”
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Unsere Seiten im Weltnetz:
https://www.bundesrath.de
https://www.volks-reichstag.de
https://www.reichsamt.info
https://www.deutscher-reichsanzeiger.de
Termine und Anmeldung der Grundlagenschulungen fuer die Herstellung der Handlungsfaehigkeit finden Sie unter:
https://www.uni-spik.de/studium/studiengaenge/




Liebe Ostdeutsche, danke daß Ihr da seid oder danke daß ihr auf einen einfachen Trick reinfallt

gelesen: https://kopp-report.de/liebe-ostdeutsche-danke-dass-ihr-da-seid

Nachfolgend, haben wir den Bericht so belassen, wie er veröffentlicht wurde, und am Ende dieses Berichtes wir den Kommentar von Erhard Lorenz eingefügt.

Stefan Schubert

Liebe Ostdeutsche, danke dass Ihr da seid!

Wir befinden uns im Jahr 2019. Ganz Deutschland ist von dekadenten westlichen Eliten besetzt … Ganz Deutschland? Nein? Ein Landstrich unbeugsamer Deutscher hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten: Ostdeutschland!

Der Autor bedankt sich herzlichst beim Asterix-Schöpfer René Goscinny für die Inspiration zur Einleitung, die zugleich eine zutreffende Zustandsbeschreibung unseres Landes widerspiegelt. Es gibt keine andere Bevölkerungsgruppe, die der links-grüne Mainstream mit Ressentiments, Hohn und Spott sowie offener Feindschaft überzieht, wie die Ostdeutschen. Der einzige Grund dieser Hetzerei ist dem Umstand geschuldet, dass die Unbeugsamen nicht wählen, was die westlichen Haltungsjournalisten ihnen vorschreiben, sondern dass sie ihr demokratisches Recht einer freien Stimmabgabe ausüben.

Das Blatt der guten Menschen aus dem vornehmen Hamburg darf beim Schüren von Ressentiments gegen politisch Andersdenkende natürlich nicht fehlen. »Ignoriert den Osten«, fordert ein doch sehr schmächtig aussehender Mark Schieritz, im Angesicht nahender AfD-Erfolge bei den ostdeutschen Landtagswahlen. Wie es sich für einen Angehörigen eines dekadenten elitären Zirkels gehört, studierte Schieritz nicht etwa an rückständigen deutschen Bildungseinrichtungen, sondern natürlich Politik und Volkswirtschaft an der Harvard University und an der London School of Economics.

Wir wissen nicht, ob Mama und Papa in einer weißen Jugendstil-Villa an der Außenalster residieren und ihrem Söhnchen zuerst die Schecks nach Harvard und London schickten und ihm anschließend den Job bei der Zeit verschafften, aber wundern würde dies nicht. An dieser Stelle möchte ich mich für die Spekulationen und das Schüren von Ressentiments gegen den Journalisten im vorherigen Satz entschuldigen, dies ist ansonsten gar nicht meine Art, aber das Lesen des Zeit-Artikels von Schieritz scheint negative Eigenschaften in mir geweckt zu haben.

Weil dieser Artikel exemplarisch für die arrogante West-Presse gegenüber eigenen Landsleuten ist, werden wir uns diesem Machwerk genauer widmen. Dort steht unter anderem: »In fast allen Industrieländern hat sich in den abgehängten Regionen ein Protestpotenzial herausgebildet, dass zum politisch handelnden Subjekt wird.« Der ostdeutsche Wähler wird in dem Zeit-Artikel somit zu einem Subjekt degradiert, zu einer verachtenswerten Kreatur, die auch noch die Unverschämtheit besitzt, an Wahlen teilzunehmen.

Doch, da machen sich die immensen Studiengebühren der elitären Kaderschmieden in Boston und London bezahlt. Schieritz entwertet rund 14 Millionen ostdeutsche Wähler zu einem »politisch handelnden Subjekt«. Wie skandalös dieser Satz ist, wird deutlich, wenn man die verachtete Bevölkerungsgruppe austauscht. Also, den gesamten Artikel und ganz im Besonderen diesen Satz nicht auf Ostdeutsche bezieht, sondern auf Türken, auf Muslime oder auf Juden.

Diese und zahllose weitere Agitationen bildeten das Gerüst zum nächsten Schritt: dem ostdeutschen AfD-Wähler sein Recht auf Stimmabgabe zu entziehen. Nichts anderes hat der Landeswahlausschuss in Sachsen versucht, als dieser der AfD zwei Drittel ihrer Landesliste gestrichen hat. Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld schreibt dazu: »Es geht in Sachsen anscheinend um die Ausschaltung eines ungeliebten politischen Gegners durch bürokratische Tricks … Das Signal an die Sachsen ist klar … Ihr könnt wählen, was ihr wollt, aber wir sorgen dafür, dass nicht jede Stimme zählt. Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun.« Erst ein Gericht stoppte das totalitäre Agieren der politischen Einheitsfront.

Der Osten steht auf!

Im Angesicht der Wahlumfragen, die die Alternative für Deutschland als großen Wahlgewinner in Sachsen und Brandenburg prognostizieren und in einigen Umfragen gar als stärkste Partei sehen, brechen im Establishment jegliche Hemmungen weg. Das ehemalige Nachrichtenmagazin aus der Hamburger HafenCity marschierte mal wieder vorneweg und versuchte die Marschrichtung im politisch korrekten Feldzug vorzugeben. Das aktuelle Spiegel-Coverbild ziert eine Anglermütze in Schwarz-Rot-Gold, um das Bild von rechten Idioten, von Modernisierungsverlierern zu suggerieren. Ostdeutschland wird kurzerhand zum Pegidaland umgetauft, und wenn der blöde Ossi nicht gerade AfD wählt oder betrunken Hetzjagden auf Ausländer veranstaltet, dann läuft er eben bei Pegida mit. Die Schreiberlinge des Spiegels scheinen ihre Zeit an den gleichen Kaderschmieden vergeudet zu haben, wie der Hassprediger der Zeit.

Ja, die Wende und die Deindustrialisierung haben die ostdeutsche Wirtschaft und seine Bürger hart getroffen, aber längst haben sie die SED-Ruinen beiseite geräumt und einen erfolgreichen Strukturwandel vorzuweisen. Schauen wir uns einmal Brandenburg genauer an, also die laut Zeit-Schreiberling Mark Schieritz »abgehängten Regionen«. Brandenburg hat sich längst zu einem boomenden Tourismusstandort entwickelt, mehr als ein Drittel der Fläche wird von Wäldern, Naturparks, Seen und Wassergebieten eingenommen. Auch die Luft- und Raumfahrtindustrie ist in Brandenburg stark vertreten, ebenso wie Energiewirtschaft, Filmproduktionen und Landwirtschaft. Schriftsteller wie Theodor Fontane und Heinrich von Kleist werden für immer Brandenburgs literarische Bedeutung belegen. Und dem historischen Kern des preußischen Staates setzte der Preußenkönig Friedrich II. (Friedrich der Große), der volkstümlich auch der »Alte Fritz« genannt wurde, mit Park Sanssouci und dem dazugehörigen Schloss ein immerwährendes Denkmal, welches als Welterbe unter dem Schutz der UNESCO steht. In der linken Filterblase der Relotius-Presse wird das wunderschöne Brandenburg jedoch kurzerhand zu »abgehängten Regionen« erklärt.

Liebe Ostdeutsche, an dieser Stelle ist es Zeit, einmal danke zu sagen. Danke dafür, dass Sie unsere Gallier der Neuzeit sind. Dass Sie sich nicht verbiegen lassen und sich nicht von arroganten Schreiberlingen vorschreiben lassen, was Sie zu wählen haben.

Herzlichst
Ihr Stefan Schubert

Freitag, 30.08.2019

Gedanken und Fragen zu diesem Bericht, denn die Wahrheit sollte unser gemeinsames Ziel sein:

Kommentar von Erhard Lorenz 30. August 2019 um 16:49 Uhr

Warum werden die Mitteldeutschen (siehe Sitz des Mitteldeutschen Rundfunk) immer noch als Ostdeutsche bezeichnet?
So wie dieser Bericht verfaßt wurde, funktioniert „Teile und Herrsche“ und alle fallen wieder auf einen alten Trick der führenden Elite rein, dafür Danke Herr Schubert.
Wer weiß, wie und durch welche Parteien die AFD gegründet wurde, welche Stiftung die AfD finanziert und für wen sie wirklich das Werk der Teilung vollbringen soll, sollte den „Wessis“ danken, daß sie sind wie sie sind, denn am Ende, wenn mit den abgerechnet wird, zählt die Vernunft, altruistische Werte, Sachlichkeit und die Einheit aller Deutschen.




Rußland vereinfacht die Ausgabe von Visa nach Königsberg

gelesen: https://www.anti-spiegel.ru/2019/russland-vereinfacht-die-ausgabe-von-visa/

Rußland vereinfacht die Ausgabe von Visa

Wer nach Rußland fahren möchte, benötigt dafür ein Visum. Das schreckt viele Touristen ab und erschwert spontane Reisen. Russland will dies nun erleichtern.

Die Visumpflicht möchte Rußland schon lange aufheben, aber nicht einseitig. Die EU weigert sich jedoch, dieses Thema zu verhandeln, weshalb Rußland an EU-Bürger die gleichen Anforderungen bezüglich Visa stellt, wie sie die EU an Russen stellt. Andererseits ist die russische Regierung sehr daran interessiert, dass mehr Europäer nach Rußland reisen und der Grund liegt nicht einmal in dem Geld, das Touristen im Urlaub ausgeben. Der Grund ist, dass Europäer, die nach Rußland fahren, einen positiven Kulturschock erleben. Sie stellen nämlich fest, dass Rußland und die Russen ganz anders sind, als man es in den Medien erfährt. Und in dem Informationskrieg spielen diese eigenen Erlebnisse der Reisenden eine wichtige Rolle, wenn sie nach Hause kommen und erzählen, dass Rußland ganz anders ist, als erwartet.

Ich kenne niemanden, der nach Rußland gekommen ist und dem es nicht gefallen hat. Das erlebe ich vor allem im Sommer, wenn Petersburg voll ist mit Touristen, mit denen man zwangsläufig ins Gespräch kommt. Alle sind begeistert und positiv überrascht.

Rußland hat vor allem zur Fußball-WM letztes Jahr sehr positive Erfahrungen mit den Millionen von Touristen gemacht. Die Stimmung war fantastisch und die Menschen waren begeistert. Russland hatte damals die Visapflicht für Fußballfans ausgesetzt. Wer er ein Ticket für ein Spiel hatte, bekam dazu eine Fan-ID, die auch als Visum fungierte, die Fans brauchten also keine Visa und konnten problemlos einreisen. Die Erfahrungen waren so gut, dass Rußland diese eigentlich auf die WM beschränkte Maßnahme kurzerhand bis Jahresende verlängert hat, sodass die Fans, wenn sie es wollten, nochmal mit der Fan-ID einreisen konnten.

Nun hat Rußland sich etwas ausgedacht, um kurze Reisen zukünftig zu vereinfachen. Rußland beginnt damit, elektronische Visa auszugeben, die man ganz ohne jeden Papierkram bequem online beantragen kann und innerhalb von vier Tagen genehmigt bekommt. Und kostenlos ist es auch noch.

Dieses System soll in den nächsten Jahren landesweit eingeführt werden, ab 1. Juli beginnt das Pilotprojekt mit Einreisen nach Kaliningrad. Das bedeutet, man kann ab Juli mit einem elektronischen Visum in Kaliningrad einreisen und wer möchte, kann dann innerhalb Russlands auch weiter reisen. Die Visa werden für 30 Tage ausgestellt und erlauben einen achttägigen Aufenthalt in Russland. Wichtig ist nur, dass man über Kaliningrad ein- und ausreist. Bis 2021 soll das vereinfachte System dann Russland weit gelten.

Wenn Sie Interesse haben, dann finden Sie hier den Link zur entsprechenden Seite, die es auf Russisch und Englisch gibt.

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.




Anschluß von Deutschösterreich an Deutschland am 12. November 1918

gelesen: https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Anschlusspl%C3%A4ne_%C3%96sterreichs_und_%C3%B6sterreichischer_Bundesl%C3%A4nder_nach_1918

Nachfolgend, haben wir den Bericht so belassen, wie er veröffentlicht wurde, und am Ende dieses Berichtes bietet die MmgZ-Redakition einige Gedanken und Fragestellungen an.

Anschlußpläne Deutschösterreichs und österreichischer Bundesländer nach 1918

Die Stadt Memmingen schließt sich der Stadt Kempten an und interveniert am 5. April 1919, im Vorfeld der Volksabstimmung in Vorarlberg über den Anschluss an die Schweiz, zugunsten des Vorarlberger Beitritts zum Deutschen Reich. (Archiv der Landeshauptstadt Bregenz)

“Unsere einzige Rettung ist Deutschland”. Propaganda für die Abstimmung im Land Salzburg über den Anschluss an Deutschland am 29. Mai 1921. Das Plakat zeigt vor der Festung Hohensalzburg den “Salzburger Stier”, der Grenzpfähle mit den Farben Deutschlands, Österreichs und Bayerns niederreißt. (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Plakatsammlung)

von Rolf Steininger

Nach der Revolution von 1918 erklärte sich die Republik Deutschösterreich zum Bestandteil des Deutschen Reichs. Ein Anschluss an Deutschland wurde aber 1919 durch die Friedensverträge von Versailles und Saint Germain untersagt. (Zusatz aus der MmgZ-Redaktion: Von Seiten der Deutschösterreicher und der Deutschen bis heute nie außer Kraft gesetzt) Im Lauf des Jahres 1921 verlagerte sich die Anschlussbewegung auf die Ebene der Länder, als in Tirol und Salzburg Abstimmungen über den Anschluss an Deutschland stattfanden. Obwohl im Oktober 1922 nochmals untersagt, blieb die Frage der Vereinigung Österreichs mit Deutschlands weiterhin als politische Forderung bestehen. Die BVP instrumentalisierte sie in der Debatte um die Stärkung des innerdeutschen Föderalismus.

Inhaltsverzeichnis

12. November 1918 – Beschluss zur Vereinigung “Deutschösterreichs” mit der “Deutschen Republik

Die “Provisorische Nationalversammlung für Deutschösterreich”, die sich am 21. Oktober aus den 1911 gewählten Reichsratsabgeordneten des deutschen Siedlungsgebietes der Habsburger Monarchie konstituiert hatte, verabschiedete am 12. November 1918 eine Verfassung für den neuen Staat. Deren Artikel 2 lautete: “Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik”. Der sozialdemokratische Staatskanzler Karl Renner (1870-1950) erklärte an jenem Tag im Parlament: “Wir sind ein Stamm und eine Schicksalsgemeinschaft.”

Am 12. März 1919 wurde der Beschluss von der konstituierenden Nationalversammlung “feierlich wiederholt, bestätigt und bekräftigt”. Außenminister Otto Bauer (1881-1938) bezeichnete in einer programmatischen Rede “die Vereinigung Deutschösterreichs mit der großen Deutschen Republik […] heute wieder als unser Programm”.

Gründe für die Anschlussbewegung

Karl Renner sah 1945, als erster Kanzler auch der Zweiten Republik, folgende Ursache für die Anschlussbewegung: Die Angst vor Hunger und Arbeitslosigkeit habe 1918 jeden an den Anschluss als einzig mögliche Lösung denken lassen: “Österreichs wirtschaftliche Lage verstehen, bedeutet, die Bewegung für den Anschluss zu verstehen.”

Die Anschlusseuphorie der Sozialdemokraten hatte aber auch andere Gründe: Ihr Ziel war die Bildung einer Einheitsfront mit den deutschen Sozialdemokraten, wie es in einem Wahlaufruf vom 4. Februar 1919 hieß: “Wir wollen uns mit dem roten Deutschland vereinen. Vereinigung mit Deutschland bedeutet jetzt Vereinigung mit dem Sozialismus.”

Ähnliche Begeisterung für den Anschluss zeigten neben den Sozialdemokraten die Deutschnationalen. Die Christlich-Sozialen standen dagegen einem von den Sozialdemokraten geförderten “roten Deutschland” skeptisch gegenüber.

Anfängliche Skepsis in Berlin

Die Wiener Entscheidung vom 12. November 1918 stieß in Berlin zunächst auf Skepsis, denn schon am 9. November waren die im Falle eines Anschlusses wesentlich härteren Friedensbedingungen der Entente bekannt geworden.

Dennoch wurde in den folgenden Wochen der Anschlussgedanke in Deutschland immer populärer. Schon das Reichswahlgesetz vom 30. November 1918 sprach vom eventuellen Anschluss Deutschösterreichs. Das am 10. Februar 1919 von der Weimarer Nationalversammlung verabschiedete “Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt” sah vor, dass “wenn Deutschösterreich sich dem Deutschen Reich anschließt”, es am Staatenausschuss teilnehmen solle.

Der Vereinigungsplan: Das Berliner Protokoll vom 2. März 1919

Bauer und der deutsche Außenminister Ulrich Graf Brockdorff-Rantzau (1869-1928) unterzeichneten am 2. März 1919 in Berlin ein Protokoll, dessen wichtigste Passagen trotz Geheimhaltung zur Kenntnis der Entente gelangten.

Das “Berliner Protokoll”, so Bauer im Januar 1922 im Nationalrat, sah vor, “in welcher Weise, wenn der Anschluss an Deutschland vollziehbar wird, er vollzogen werden soll”. Beide Seiten waren übereingekommen, in dieser Frage schrittweise vorzugehen und mit Rücksicht auf die Friedensverhandlungen auf ein Fait accompli zu verzichten. Die Entente sollte nicht vor vollzogene Tatsachen gestellt werden. Das “Berliner Protokoll” traf als Absichtserklärung bezeichnenderweise keine Aussage über den Zeitpunkt des Anschlusses. Dennoch nahm im Frühjahr 1919 eine Kommission vorbereitende Beratungen auf.

Anschlussverbot durch die Pariser Vorortverträge 1919

Vor allem angesichts der Gegnerschaft Frankreichs scheiterten die Anschlusspläne. Sowohl der am 28. Juni 1919 von Deutschland unterzeichnete Friedensvertrag von Versailles als auch der Friedensvertrag von Saint Germain vom 10. September 1919 verboten in ihren Artikeln 80 bzw. 88 den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. (Zusatz aus der MmgZ-Redaktion: des Verbot wurde nur für Österreich erteilt – NICHT für Deutschösterreich) Die Siegermächte wollten dem geschlagenen Deutschland eine Gebietserweiterung oder eine Zunahme seiner Bevölkerung um sechseinhalb Mio. Menschen nicht zubilligen.

Reaktion der Österreichischen Nationalversammlung – “Deutschösterreich” wird die “Republik Österreich”

Die österreichische Nationalversammlung nahm den Vertrag von Saint Germain am 6. September 1919 unter Protest an. Am 21. Oktober 1919 änderte sie dem Vertrag entsprechend den Staatsnamen von “Deutschösterreich” in “Republik Österreich” und setzte “in Durchführung des Staatsvertrages von St. Germain die bisherige Bestimmung ‘Deutschösterreich ist ein Bestandteil des Deutschen Reiches’ außer Kraft”.

Verlagerung der Anschlussbewegung auf die Länderebene 1921

In den Augen weitester Kreise seiner Bevölkerung war Österreich nicht lebensfähig und der Anschluss der einzige Weg aus dem immer größer werdenden Elend. Im Gegensatz zur sozialistisch geprägten Anschlussbewegung von 1918/19 trugen die Entwicklung nun christlichsozial-konservativ geprägte Länder, die sich vom “roten” Wien lossagen wollten. Dabei spielte eine schon länger vorhandene Abneigung gegen die Zentrale eine wichtige Rolle.

Schwerpunkte der Anschlussbewegung 1921 waren die Länder Tirol, Salzburg und die Steiermark, nachdem schon am 11. Mai 1919 eine Abstimmung in Vorarlberg eine Mehrheit von über 80 % für einen Anschluss an die Schweiz ergeben hatte.

In Tirol stimmten bei einer Volksabstimmung am 24. April 1921 über 98 % für den “Zusammenschluss” mit dem Deutschen Reich, bei einer inoffiziellen Befragung in Salzburg sogar 99 % – wenngleich in beiden Fällen massive Propaganda, Manipulationen und unklare Zahlen den Wert der Abstimmungsergebnisse schmälerten. Weitere Abstimmungen unterblieben aufgrund des Drucks der Siegermächte und mit Blick auf die bevorstehenden Plebiszite im Burgenland und in Kärnten.

Am Ende dieser Entwicklung musste sich die Republik Österreich bei einer Anleihe des Völkerbundes im Oktober 1922 erneut verpflichten, für die nächsten “zwanzig Jahre” gemäß dem Wortlaut des Artikels 88 des Vertrages von Saint Germain “ihre Unabhängigkeit nicht aufzugeben”.

Die Rolle Bayerns

Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft war die Frage eines möglichen Beitritts Österreichs zum Deutschen Reich von großer Bedeutung für Bayern. Die vor 1918 gegen einen Beitritt Österreich-Ungarns erhobenen, vor allem agrarpolitischen Bedenken spielten dabei keine Rolle mehr.

Sehr weitgehende Überlegungen äußerte der BVP-Politiker Georg Heim (1865-1938), der im November 1918 vorschlug, Bayern solle aus dem Deutschen Reich austreten und mit den stammesverwandten Ländern Österreichs – Tirol, Salzburg und Oberösterreich, eventuell noch Vorarlberg – einen eigenen Staat bilden. Trotz offizieller Distanz der BVP und der von ihr getragenen bayerischen Regierungen zu diesen separatistischen Plänen bildete das Kriterium der “Stammesverwandtschaft” die Grundlage der bayerischen Österreichpolitik während der Weimarer Republik. Angesichts der nach 1918 eindeutig an das Reich übergegangenen außenpolitischen Kompetenz blieb aber der Spielraum bayerischer Politik begrenzt; eigenständige Versuche Bayerns, sich 1920/21 in der Anschlussfrage zu profilieren, führten zu energischen Protesten aus Berlin; Treffen bayerischer und österreichischer Politiker fanden nur im privaten Rahmen statt. Enge Beziehungen unterhielten die bayerischen Regierungen der Zwischenkriegszeit nur mit Tirol. Die spektakulärste Aktion bayerischer Tirolpolitik war dabei die Attacke von Ministerpräsident Heinrich Held (1868-1938) auf das faschistische Italien wegen dessen Südtirolpolitik am 4. Februar 1926.

Die Kontaktpflege mit den anderen österreichischen Ländern blieb weitgehend der lokalen Politik überlassen. Hierzu zählten um 1920/21 die Bemühungen der Bürgermeister schwäbischer Städte, vor allem des Lindauer Oberbürgermeisters und späteren NS-Ministerpräsidenten von Bayern, Ludwig Siebert (1874-1942), den Vorarlberger Anschlussbeschluss an die Schweiz zu revidieren.

Bedeutung des Anschlussgedankens in der Reichsreformdebatte

Der Anschlussgedanke war gleichzeitig auch von hoher innenpolitischer Bedeutung für die Reichsreformdebatte, da ihn die BVP instrumentalisierte, um den innerdeutschen Föderalismus zu stärken.

So formulierte 1930 Alois Hundhammer (1900-1974): “Übrigens würden Österreich und Wien, von deren Anschluß an das Reich man soviel redet, nie einem von Berlin aus beherrschten Einheitsstaat sich einordnen. Wer es wirklich ernst meint mit einem Großdeutschland, in das auch Österreich heimkehren soll, der muß aus nationalen Gründen eintreten für ein förderalistisch gestaltetes Deutsches Reich.” (Oliver Braun [Bearb.], Die staatsbürgerlichen Vorträge von Alois Hundhammer aus den Jahren 1930 und 1931, München 2005, 59).

Ausblick: Der Anschluss Österreichs 1938

Im März 1938 führten die Nationalsozialisten den Anschluss unter ganz anderen Vorzeichen gewalttätig herbei. Noch in Linz ließ Adolf Hitler (1889-1945) am 13. März 1938 das Gesetz über die “Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich” ausarbeiten, das sofort in Kraft trat. Sein Artikel 1 – “Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches” – erinnerte in fataler Weise an 1918, obwohl doch alles ganz anders war.

Literatur

  • Thomas Albrich/Klaus Eisterer/Rolf Steininger (Hg.), Tirol und der Anschluß: Voraussetzungen, Entwicklungen, Rahmenbedingungen 1918-1938 (Innsbrucker Forschungen zur Zeitgeschichte 3), Innsbruck 1988.
  • Werner Dreier/Meinard Pichler, Vergebliches Werben. Mißlungene Vorarlberger Anschlußversuche an die Schweiz und an Schwaben (1918-1920) (Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs 5), Bregenz 1989.
  • Rolf Steininger, Der Staatsvertrag. Österreich im Schatten von deutscher Frage und Kaltem Krieg 1938-1955, Innsbruck/Wien/Bozen 2005.
  • Rolf Steininger, Die Anschlußbestrebungen Deutschösterreichs und das Deutsche Reich 1918/19, in: Arbeitskreis für regionale Geschichte (Hg.), “Eidgenossen, helft Euren Brüdern in der Not!” Vorarlbergs Beziehungen zu seinen Nachbarstaaten 1918-1922, Feldkirch 1990, 65-83.
  • Michael Weigl, Das Bayernbild der Repräsentanten Österreichs in München 1918-1938. Die diplomatische und konsularische Berichterstattung vor dem Hintergrund der bayerisch-österreichischen Beziehungen (Europäische Hochschulschriften III 1013), Frankfurt am Main u. a. 2005, v. a. 29-50.

Weiterführende Recherche

Externe Links

Empfohlene Zitierweise

Rolf Steininger, Anschlusspläne Österreichs und österreichischer Bundesländer nach 1918, publiziert am 11.05.2006; in: Historisches Lexikon Bayerns, URL: <https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Anschlusspläne_Österreichs_und_österreichischer_Bundesländer_nach_1918> (30.08.2019)

Gedanken und Fragen der Redaktion, zu diesem Bericht, denn die Wahrheit sollte unser gemeinsames Ziel sein:
Nach 100 Jahren alliierter- und zionistischer Unterdrückung, muß der Wille der Deutschen Völker erfüllt werden.
Ohne das Deutschösterreich im ewigen Bund, wird das Preußen nie weider erstehen können?
Es gibt keinen völkerrechtlichen Nachweis, daß den Beitritt Deutschösterreichs in Frage stellt – also packen wir es an.
Würde wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, den Menschen vor Ort zu helfen, statt unnötige Wahlschlachten von staatenlosen Parteien zu fördern, dann könnte wir endlich unsere eigenen Probleme bewältigen.




Diese globale Erwärmung ist beispiellos und natürlich / Aufforstung ist Mittel

gelesen: https://www.welt.de/wissenschaft/article197414185/Schweizer-Studie-Diese-globale-Erwaermung-ist-beispiellos.html

Wissenschaft Schweizer Studie

„Diese globale Erwärmung ist beispiellos“

Veröffentlicht am 24.07.2019 | Lesedauer: 2 Minuten

Die nächste Hitzewelle rollt über Deutschland und die Temperaturen sollen auch wieder über 40 Grad steigen. Wie das einzuschätzen ist, dazu im Gespräch Prof. Mojib Latif, Klimaforscher von der Universität Kiel.

Quelle: WELT

Wissenschaftler in Bern haben eines der gängigsten Argumente gegen den menschengemachten Klimawandel stark geschwächt. Klimaschwankungen gab es auch schon früher, heißt es oft etwa mit Verweis auf die Kleine Eiszeit oder die Mittelalterliche Warmzeit. Insofern sei die jüngste Klimaerwärmung eine natürliche Erscheinung und nichts Alarmierendes.

Ein Team um Raphael Neukom von der Universität Bern verweist im Journal „Nature“ nun auf einen erheblichen Unterschied: Außerhalb des jüngsten rapiden Temperaturanstiegs geschahen solche Warm- oder Kaltzeiten in den vergangenen zwei Jahrtausenden nie auf der ganzen Welt gleichzeitig.

Die Wissenschaftler nutzten unter anderem die große Datensammlung des Pages-2k-Netzwerkes, die zwei Jahrtausende umfasst. Die Temperaturen wurden etwa aus den Jahresringen von Bäumen herausgelesen, weil sich deren Dicke und Holzdichte mit der Temperatur verändern, oder aus den langsam wachsenden Korallenstöcken, an denen sich Veränderungen der Wassertemperatur ablesen lassen. Die Forscher haben abgesehen von der jüngsten Klimaerwärmung seit 150 Jahren keine Beweise für kalte oder warme Phasen gefunden, die um den ganzen Globus herum gleichzeitig stattfanden.

„Die Erwärmung ist beispiellos“

Als ein Beispiel nennen die Autoren die Kleine Eiszeit vom 15. bis 19. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert hätten die tiefsten Temperaturen im Zentral- und Ostpazifik geherrscht, im 17. Jahrhundert in Nordwesteuropa und dem südöstlichen Nordamerika und im 19. Jahrhundert in anderen Weltregionen. „Im Gegensatz dazu sehen wir, dass die wärmste Periode der vergangenen zwei Jahrtausende im 20. Jahrhundert auf 98 Prozent der Erde stattfand“, schreiben sie. „Das ist ein starker Hinweis, dass “die von Menschen” verursachte globale Erwärmung beispiellos ist – nicht nur, was die absoluten Temperaturen angeht, sondern auch, was die räumliche Konsistenz im Kontext der vergangenen 2000 Jahre angeht.“

Auf die Grenzen der Temperaturdaten der vergangenen 2000 Jahre verweist der Geografieprofessor Scott George von der Universität Minnesota in einem zugehörigen Kommentar im Journal „Nature“. Es sei manchmal schwierig, alte Kalt- und Warmphasen miteinander zu vergleichen, weil Jahresringe in Bäumen beispielsweise einen sehr langsamen Klimawandel, der sich über mehrere Jahrhunderte ausdehne, nicht zuverlässig darstellen könnten.

Dennoch resümiert er: „Die gängige Maxime, dass das Klima sich immer ändert, stimmt mit Sicherheit. Aber selbst, wenn wir in unserer Perspektive bis in die frühen Tage der Römischen Kaiserzeit zurückgehen, können wir kein Ereignis erkennen, dass in Grad oder Ausmaß der Erwärmung der vergangenen Jahrzehnte auch nur annähernd entspricht“, schreibt er. „Das heutige Klima hebt sich in seiner heißen weltweiten Synchronie ab.“

Warum Experten die Hitze nicht als Folge des Klimawandels sehen

 

Das Wetter macht uns ganz schön fertig. In Köln etwa sind seit April die Werte extrem hoch und runter gegangen. Für viele ein deutliches Zeichen für den Klimawandel.

Quelle: WELT / Peter Haentjes

Natur & Umwelt Biologie

Diese Maßnahme zur Rettung des Klimas klingt ganz einfach

Veröffentlicht am 05.07.2019 | Lesedauer: 3 Minuten

Durch nichts kann der Klimawandel so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung, so eine Schweizer Studie. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, die Erde könne ein Drittel mehr Wälder vertragen, ohne dass Städte oder Agrarflächen beeinträchtigt würden.

Quelle: WELT/Kevin Knauer

Für die Rettung des Weltklimas wird an Lösungen getüftelt, die meist teuer und schwer umsetzbar klingen. Forscher haben jetzt eine Methode durchgerechnet und sagen: Nichts ist effizienter und realistischer als die Natur.

Der Klimawandel kann einer Studie zufolge durch nichts so effektiv bekämpft werden wie durch Aufforstung. Die Erde könne ein Drittel mehr Wälder vertragen, ohne dass Städte oder Agrarflächen beeinträchtigt würden, schreiben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich im Fachmagazin „Science“. Dort zeigen die Forscher auf, wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Bäume zu pflanzen habe das Potenzial, zwei Drittel der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO2-Emissionen aufzunehmen.

Laut Weltklimarat (IPCC) müssen für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nicht nur die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen begrenzt werden, etwa im Energie- und im Transportsektor. Sondern auch bis zum Jahr 2050 rund eine Milliarde Hektar Land aufgeforstet werden. „Das ist zweifellos erreichbar“, heißt es in der Studie.

Die Erde ist nach Angaben der Forscher derzeit von 5,5 Milliarden Hektar Wald bedeckt. Sie halten es für möglich, eine Fläche von zusätzlich 1,7 bis 1,8 Milliarden Hektar aufzuforsten.

Die Forscher des Crowther Lab, die an der ETH Zürich nach natürlichen Lösungen für die Folgen des Klimawandels suchen, haben Städte und landwirtschaftliche Flächen bei ihrer Berechnung bewusst ausgespart. Es gehe vor allem um ehemals intakte, aber heute zerstörte Ökosysteme, schreiben Studienleiter Jean-François Bastin und Kollegen. Besonders viele Flächen für eine Aufforstung habe Russland, gefolgt – mit Abstand – von den USA, Kanada, Australien, Brasilien und China.

Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern, wenn sie herangewachsen sind. Das sind etwa zwei Drittel der 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die seit der industriellen Revolution durch den Menschen in die Atmosphäre gelangten. „Wir müssten aber schnell handeln, denn es wird Jahrzehnte dauern, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO2-Speicher ausschöpfen“, sagt Studienleiter Tom Crowther. Die zur Aufforstung geeignete Fläche werde durch den Klimawandel jedes Jahr kleiner.

Viele Wissenschaftler gingen in ihren Berechnungen davon aus, dass die Baumbedeckung durch den Klimawandel steige, heißt es in der Studie. Das stimme zwar für die nördlichen Wälder, etwa in Sibirien. Die Berechnungen seien aber falsch, denn die Baumdichte liege dort durchschnittlich nur bei 30 bis 40 Prozent. Gleichzeitig gingen tropische Wälder mit einer Baumdichte von 90 bis 100 Prozent verloren.

Die Universität hat auf ihrer Internetseite einen Rechner, der für jeden Ort der Erde berechnet, wie viele Bäume dort wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden.

„Die Studie setzt neue methodische Standards, weil sie das Potenzial der Aufforstung mit hoher räumlicher Auflösung und mit Hilfe von Methoden der künstlichen Intelligenz berechnet“, sagt Felix Creutzig vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin. „Die flächenreichen Länder Russland, Kanada, USA, Brasilien, Australien und China haben das meiste Potenzial für zusätzliche Bewaldung und können mehr hierin investieren. Gleichzeitig ist es aber noch wichtiger, dass erst einmal die Entwaldung gestoppt wird, speziell in Brasilien und Indonesien.“

Grundsätzlich betont der Forscher: „Die Aufforstung kann trotz allen Potenzials nur eine von vielen Maßnahmen für den Klimaschutz sein. Eine rasche Abkehr vom fossilen Wirtschaftsmodell ist notwendig und kann mit Hilfe eines sektor-übergreifenden CO2-Preises am besten erreicht werden.“

 




Mega-Manipulation: Das bankrotte Finanzsystem soll durch Klimahysterie gerettet werden!

gelesen: https://www.pravda-tv.com/2019/08/mega-manipulation-das-bankrotte-finanzsystem-soll-durch-klimahysterie-gerettet-werden/

Mega-Manipulation: Das bankrotte Finanzsystem soll durch Klimahysterie gerettet werden!

Während die Sturmsignale für den bevorstehenden Finanzkrach immer alarmierender werden, findet gleichzeitig das wahrscheinlich größte Experiment zur gezielten Verhaltensänderung der Bevölkerung statt, das es jemals gegeben hat.

Ziel der transatlantischen Kampagne ist es, die Bevölkerung mit Hilfe einer orchestrierten Klimahysterie („Wir haben nur noch 18 Monate!“) dazu zu bringen, daß sie den Kollaps des Lebensstandards freiwillig akzeptiert,  während gleichzeitig sämtliche Investitionen in grüne Projekte gelenkt werden.

Dabei soll die „Große Transformation der Weltwirtschaft“ den Investoren fette Gewinne bescheren und – zusammen mit der wunderbaren Geldvermehrung der endlosen „Quantitativen Erleichterung“ – den Zusammenbruch des hoffnungslos bankrotten Finanzsystems ein weiteres Mal hinausschieben.

Greta Thunberg, die Schülerbewegung FridaysForFuture (F4F), und die Extinction Rebellion (XR) werden strategisch von der neoliberalen Finanzoligarchie ausgenutzt, die hinter einem ganzen Komplex von Institutionen und Organisationen steht, zu dem Investmentbanker, Consultingfirmen, das Tavistock Institute und ganze Bataillone von Psychologen und Verhaltenstherapeuten, die Weltbank, die EU und etliche Billionäre ebenso gehören wie die Internetplattformen und Veteranen der Lobby für Bevölkerungsreduktion.

Dabei wird das ganze Spektrum eingesetzt – von in Panik versetzten Kindern über einen „Grünen New Deal“ propagierende „Internet-Persönlichkeiten“ bis hin zu Gruppierungen, die auch bereit sind, die Grenzen des zivilen Widerstands zu gewaltsameren Formen zu durchbrechen –, um die Forderungen des Pariser Klimaabkommens weit vor dem vereinbarten Zeitpunkt von 2050 durchzusetzen.

Mit dabei sind sämtliche grünen Kaderschmieden, von Al Gores Climate Reality Project bis zur Internetplattform „We don’t have Time“, in deren Beirat u.a. Greta Thunberg sitzt.

Bundeskanzlerin Merkel, die zuvor schon ebenso wie Bundespräsident Steinmeier die F4F-Bewegung gelobt hatte, bemerkte dazu in ihrer Sommer-Pressekonferenz, daß deren Demonstrationen mit Sicherheit den Entscheidungsprozeß der Regierung beschleunigt hätten, effiziente Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emmissionen durchzusetzen (Klima-Demonstranten sind selbst große CO2-Klima-Sünder: Internet-Generation erzeugt mehr CO2-Ausstoß als der gesamte Flugverkehr).

Das „Klima-Kabinett“ werde am 20. September eine ganze Reihe von Maßnahmen bekanntgeben, die Festsetzung eines „Carbon-Preises“ sei dabei von zentraler Bedeutung. Wer auch immer die Atmosphäre mit Kohlendioxid belaste, hätte dafür in Zukunft einen Preis zu zahlen.

Damit ist Frau Merkel endgültig in das Lager der ideologischen Klima-Lobby eingeschwenkt, die die Bevölkerung durch die Erhöhung der Preise für Energie und Transport „anstupsen“ (im englischen: nudge) will, bis sie ihr Verhalten ändert.

Praktisch wird dies bedeuten, daß ein Großteil der Menschen es sich nicht mehr leisten kann, Autos oder Flugzeuge zu benutzen oder über ausreichende Heizung oder Stromversorgung zu verfügen.

Eine Bonanza hingegen soll diese Politik für die Investoren werden. Das brachte Dr. Christian Thimann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Athene Deutschland Holding, einer Tochtergesellschaft des Versicherungskonzerns Athora und langjähriger Mitarbeiter von IWF und EZB, am 7. Juni bei einer Veranstaltung zum Thema „Nachhaltige Finanzierung“ im House of Finance in Frankfurt auf den Punkt („Über 90 Prozent aller Geschichten über Wetter und Klima sind falsch oder erfunden“).

Oftmals bemühe man sich jahrelang erfolglos um etwas, und dann plötzlich geschehe etwas Überraschendes, was alles verändere. So seien die Themen der Grenzen des Wachstums des Club of Rome und Klimaschutz seit Jahrzehnten in der Diskussion, aber erst nachdem im Pariser Klimaabkommen der bemerkenswerte Satz formuliert wurde.

„Die Klima-Ziele werden nur erreicht werden, wenn wir damit beginnen die Kapitalflüsse in Bereiche mit niedriger Emission zu lenken“, sei das Klima für den Finanzsektor völlig verändert. Plötzlich sei das Thema „nachhaltige Investitionen“ in der Mitte der Wirtschaft angekommen, plötzlich gingen 12 Millionen junger Leute auf die Straße, und plötzlich ginge es mit diesem „großen Thema“ los.

Die EU arbeitet an Gesetzen und Richtlinien zum Emissionshandel und Klimaschutz, die genau diese Vorgabe der Lenkung von Investitionen in grüne Technologie verbindlich machen sollen. Das ist für eine Industrienation wie Deutschland, aber auch für ganz Europa, nichts weniger als der vorprogrammierte Kurs in den wirtschaftlichen Selbstmord (Klima: Sahara-Hitze – das Nullsum­menspiel und der Beweis).

Denn was weder die EU-Bürokraten noch die Haie des Finanzsektors verstehen, sind die Prinzipien, auf die die physische Realwirtschaft aufgebaut ist: Es gibt eine direkte Korrelation zwischen der im Produktionsprozeß angewandten Energieflußdichte, der Produktivität der Wirtschaft und der Anzahl von Menschen, die durch diese Parameter erhalten werden können (Wie die selbst ernannten Klimaretter das Volk belügen).

Eine Umlenkung von Investitionen in ausschließlich „nachhaltige“ Bereiche, z.B. „erneuerbare“ Energiequellen wie Windräder und Solarzellen, sowie Emissionshandel und Klimaauflagen für die Sektoren Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft, bedeutet faktisch die Rückentwicklung der Wirtschaft in die Zeit vor der Industrialisierung.

Es bedeutet für Deutschland praktisch die Abwanderung junger Arbeitskräfte, zunehmende Vergreisung der Bevölkerung ohne Pflegeversorgung und generelle Verarmung.

Diese von CBE Schellnhuber seit langem propagierte „Große Transformation“, die vollständige Dekarbonisierung der Weltwirtschaft, ist um so krimineller, als der angebliche Konsens der Wissenschaft zur These des anthropogenen Klimawandels keineswegs existiert.

Weltweit gibt es viele Petitionen, die von Tausenden Wissenschaftlern unterzeichnet wurden, darunter die von F. Seitz, dem ehemaligen Präsidenten der US National Academy of Sciences, des Non-govermental International Panel on Climate Change (NIPCC), sowie von Hunderten italienischen, skandinavischen und japanischen Wissenschaftlern. Was von all diesen Experten bestritten wird, ist die Behauptung, daß der menschengemachte Anteil am Klimawandel überhaupt eine beachtenswerte Rolle spielt, sie vertreten die Ansicht, daß es vor allem natürliche Schwankungen sind, die mit Prozessen auf der Sonne, Wolkenbildung, der Position der Milchstraße und weiteren kosmischen Phänomenen zu tun haben.

Sie betonen auch, daß die Klimasimulationsmodelle die tatsächlichen Klimaschwankungen der letzen 10.000 Jahre nicht rekonstruieren, und daß die Natur – nicht der Mensch – das Klima bestimmt.

Wie die kürzlich veröffentlichte Petition des von dem renommierten Professor Uberto Crecenti geführten Komitees italienischer Wissenschaftler hervorhebt, ist es deshalb illusorisch zu behaupten, daß eine Reduktion der Kohlendioxidemission das Klima steuern könne.

Das hält Christoph M. Schmidt, den Vorsitzenden der sogenannten „Wirtschaftsweisen“, dem Top-Beratungsgremium der deutschen Regierung, allerdings nicht davon ab, beim Kongreß der F4F in Dortmund diese Bewegung dafür zu loben, der Gesellschaft klargemacht zu haben, daß es so nicht weitergehen könne.

Schmidt stellte sich auch voll hinter die Erhöhung des CO2-Preises als „Grundinstrument“ für den Kampf gegen den Klimawandel. Sein Auftreten in Dortmund wie seine Aussage sind angesichts der Konsequenzen dieser Politik gleichermaßen skandalös und werfen die Frage auf, ob er wegen Inkompetenz oder Vorteilsannahme zurücktreten soll (Alles nur heiße Luft: Die Erde wird grüner und fruchtbarer mit mehr CO2 und infolge Klimawandel! (Videos)).

 

Auf den Finanzmärkten überschlagen sich derweil solche Initiativen wie die Climate Bond Initiative, die den globalen Anleihenmarkt von 100 Billionen Dollar in eine gigantische neue Plattform für Investitionen in nachhaltige Wirtschaftszweige aller Art verwandeln wollen. (Die EU hat dafür bisher „nur“ 360 Milliarden vorgesehen.)

Beteiligt bei dieser Initiative sind u.a. die Rockefeller Stiftung, Bank of America, HSBC, Inter-American Development Bank, Bloomberg Philanthropies, die Schweiz, das britische Foreign and Commonwealth Office, Frederick Mulder Foundation, OAK Foundation, Gordon and Betty Moore Foudation, FSD Africa, NAB (Australia), European Climate Foundation, The Sainsbury Family Charitable Trust, das EU-Programm Horizon 2020, Climate Works Foundation, UNDP, Climate KIC, KR Foundation, Martin International.

In gleicher Richtung aktiv sind das World Economic Forum, die Bill and Melinda Gates Foundation, die United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), der Economist und der Green Climate Fund, um nur einige zu nennen.

Ironischerweise ist das selbst Greta Thunberg klar, die bei ihrer Rede vor Schulkindern in Katowice/Polen sagte: „Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen wollen.“

Allerdings wurde genau diese Sätze in der Veröffentlichung dieser Rede durch die Internet-Plattform Avaaz gestrichen. Avaaz, ein Produkt der Gorge Soros nahestehenden Plattform MoveOn.org, hat sich darauf spezialisiert, durch das Organisieren von Petitionen weltweit persönliche Daten zu allen erdenklichen Themen zu fischen (Klima-Weltretter: Scheinheilige Elite reist zum geheimen Google-Treffen mit 114 Privatjets an).

Genau dies ist der Punkt: Zu einem Zeitpunkt, wo die Realwirtschaft in Europa und den USA massiv einbricht und der nächste Kollaps des Finanzsystems nur noch durch eine neue Flut von Liquidität hinausgezögert werden kann, wird ein neuer Goldrausch für grüne Investitionen erzeugt, bei dem vielleicht die Spekulanten für kurze Zeit eine große Menge Geld machen werden.

Der Effekt auf die Entwicklungsländer wird katastrophal sein, dem nicht wohlhabenden Teil der Bevölkerung bei uns wird das Wasser abgegraben, und nach einem superkurzen Boom im monetären Bereich wird Deutschland als Industriestandort vernichtet.

Es ist allerhöchste Zeit, die Notbremse zu ziehen. Doch wer soll dies tun, wenn die EU und die Berliner Regierung Teil des Problems sind, und die Grünen offensichtlich das Gleiche in grün repräsentieren?

Es kann nur von den Teilen der Gesellschaft kommen, die die Opfer der besagten Politik sind: dem Mittelstand, dem produktiven Teil der arbeitenden Bevölkerung, Eltern, Lehrern und alle denkenden Menschen – also denen, an die ich meinen Appell vom 19. Juli gerichtet habe.

Wir brauchen dringend eine öffentliche Debatte um diese Themen. Deutschland wird gerade mit vollem Tempo an die Wand gefahren! (Klima: Die kalte Sonne lässt Islands Gletscher wachsen).

Literatur:

Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit

S.O.S. Erde – Wettermanipulation möglich?

HAARP ist mehr (Edition HAARP)

Das Chemtrailhandbuch: Was sich wirklich über unseren Köpfen abspielt

Quellen: PublicDomain/solidaritaet.com am 08.08.2019




Unser Schulsystem macht die Kinder kaputt / Wir müssen umdenken

Gelesen: https://www.focus.de/familie/erziehung/familie-aufschrei-eines-kindheitsforschers-jedes-zweite-kind-ist-in-gefahr_id_10319047.html
Wir müssen umdenken! Kindheitsforscher warnt: Unser System macht die Kinder kaputt

Aufschrei eines Kindheitsforschers: Jedes zweite Kind ist in Gefahr

Caiaimage/Monashee Alonso via Getty Images Aufschrei eines Kindheitsforschers: “Jedes zweite Kind ist in Gefahr”

FOCUS-Online-Redakteurin

Die Kindheit ist eine der wichtigsten Phasen im Leben eines Menschen. Sie bildet das Fundament, auf dem wir alles andere aufbauen können.

In den ersten kostbaren Jahren unseres Lebens werden die Weichen gestellt, die darüber entscheiden, wie wir mit Stress und Herausforderungen umgehen, wie selbstständig wir durchs Leben gehen, welche sozialen Fähigkeiten wir erwerben – aber auch, in welchem Maß wir Glück und Zufriedenheit empfinden können, wie empathisch wir mit uns selbst und mit anderen umgehen und wie viel Nähe wir in Beziehungen und Freundschaften zulassen können.

Die Kindheit ist also von zentraler Bedeutung für unser ganzes Leben und sie war noch nie so sehr in Gefahr wie heute. Immer mehr Wissenschaftler, Forscher und Experten schlagen seit Jahren Alarm, weil es den Kindern in westlichen Ländern immer schlechter geht.

Kindern geht es so schlecht wie nie zuvor in der Geschichte

Zu ihnen gehört auch der Kindheitsforscher Michael Hüter. Der Österreicher hat dem Thema ein ganzes Werk gewidmet. In “Kindheit 6.7 (Edition Liberi & Mundo, 2018) erzählt der Historiker die Geschichte der Kindheit und zeigt anhand von zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass diese so wichtige Lebensphase mehr denn je bedroht ist. Aus Sicht des Forschers muss sich dringend und umgehend die Art und Weise ändern, wie Kinder heute aufwachsen.

“Wenn wir so weitermachen, wie in den letzten 15 Jahren, wird es den Menschen auch ohne Klimakatastrophe und Atomkrieg in 200 Jahren nicht mehr geben”, sagte Hüter im Gespräch mit der HuffPost. “Wir müssen dringend etwas ändern an der Art, wie wir zusammen leben und wie wir mit unseren Kindern umgehen.”

Bei größtmöglichem medizinischen Fortschritt waren unsere Kinder noch nie so auffallend krank wie heute.

Die Liste der Dinge, die sich laut Hüter ändern müssten, ist lang. Angefangen bei dem Bild von Kindern, das in der Gesellschaft verbreitet ist und dem Wert, der heute der Familie als Gemeinschaft zugesprochen wird, müsste die Art der Betreuung von Kindern vom Kleinkindalter bis zum Abitur grundlegend überarbeitet werden.

Denn, wenn man dem Forscher glaubt, geht es Kindern heute so schlecht wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit:

In Europa hat inzwischen jedes zweite Kind eine chronische Krankheit. Das gab es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nicht. Bei größtmöglichem medizinischen Fortschritt waren unsere Kinder noch nie so auffallend krank wie heute”, sagte Hüter.

Die Gründe sind vielfältig, lassen sich jedoch auf eine zentrale Erkenntnis herunterbrechen: Kinder können sich heute nicht mehr altersgemäß entwickeln, weil ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen verwehrt wird.

Mit dieser Meinung steht Hüter nicht alleine da. Eine wachsende Zahl von Psychologen, Soziologen, Ärzten und Neurobiologen zeigt sich besorgt über den gesundheitlichen und psychischen Zustand von Kindern und Jugendlichen.

Doch was brauchen Kinder, um kindgerecht aufzuwachsen?

“Was ein Kind evolutionär, psychologisch, neurobiologisch braucht, sind zuerst einmal seine Eltern, oder wenigstens die Mutter”, sagte Hüter. Viel zu früh werden Kinder seiner Meinung nach aus den Familien gerissen und in Kitas “fremdbetreut”.

Anstatt mehr Kitas zu bauen und immer mehr Geld in das frühkindliche Betreuungssystem zu investieren, sollte man nach Ansicht des Forschers lieber die Familien finanziell stützen.

Wir verheizen die wenigen Kinder, die wir noch haben, in ein defizitäres Bildungs- und Betreuungssystem, damit die Eltern für wenig Geld viel arbeiten können, nur um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das zum Scheitern verurteilt ist.”

Hüter ist nicht der erste Experte, der die Qualität der Kitas kritisiert. Der Mangel an Fachkräften in den Einrichtungen hat auch nach Ansicht des Bindungsforschers Karl Heinz Brisch negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern. Gerade in den ersten Lebensjahren formen die Erfahrungen der Kinder die Struktur ihres sich entwickelnden Gehirns. Daher sei es von großer Bedeutung, was die Kleinsten in dieser Zeit erleben.

In einem Interview mit der “Zeit” sagte Brisch:

“Dauerstress schadet dem Gehirn, und dieser Stress stellt sich schnell ein, weil es an ausreichend beständigem emotionalem Kontakt fehlt. Natürlich kann keine Erzieherin mit sechs oder acht unter Dreijährigen emotional ausreichend in Kontakt sein. Das geht einfach nicht bei diesem Personalschlüssel und dauerndem Personalwechsel. Damit wird der Mangel an Zuneigung für die Kleinen zur Alltagserfahrung. Das müsste man dringend, dringend, dringend ändern.”

Das Schulsystem macht die Kinder kaputt

Nach Kita und Kindergarten kommt dann die Schule – das nächste defizitäre System, das den Kindern nach Ansicht des Kindheitsforschers Schaden zufügt. Der Umgang mit den Kindern, insbesondere aber auch ihre Benotung könne als Gewalt am Kind verstanden werden.

“Wenn ein Kind eine schlechte Note bekommt, wird sein Selbstwertgefühl beschädigt”, sagte Hüter.

Es fühlt sich gedemütigt und es verliert die weitere Freude am Lernen. Wenn ich bestraft werde für den Versuch, mich zu bilden, dann höre ich irgendwann auf, mit Freude zu lernen.”

Auch der bekannte Schweizer Kinderarzt Remo H. Largo ist der Meinung, dass das System Schule einfach nicht kindgerecht ist:

“Immer mehr Kinder verlassen die Schule nicht mit einem guten Selbstwertgefühl. Sie fühlen sich als Versager und ­glauben nicht mehr daran, dass sie in dieser Gesellschaft bestehen können”, sagte er dem “Tagesanzeiger”.

Auswendig lernen, Hausaufgaben und Noten sind uns sehr wichtig, nützen aber nichts. Trotzdem macht die Schule unbeirrt weiter. Ich wünschte mir von einer kindgerechten Schule, dass sie die enorme Vielfalt unter den Schülern endlich akzeptiert und die Kinder dort abholt, wo sie entwicklungsmäßig stehen.”

Kinder vor dem Burnout

Die Folgen für die Kinder sind dramatisch. Eine Studie der Universität Bielefeld zeigte vor einigen Jahren, dass jedes sechste Kind und jeder fünfte Jugendliche in Deutschland unter deutlichem Stress leiden. Befragt wurden rund 1100 Kinder und Jugendliche sowie 1039 Eltern.

Der wohl bedeutsamste Faktor für kindlichen Stress dürfte eine instrumentelle, auf Leistung und mehr noch auf Erfolg orientierte Erziehungspraxis sein.

Zwei Drittel der Kinder mit hohem Stress litten der Studie zufolge unter körperlichen Symptomen wie Schmerzen oder Schlafstörungen. “Das sind klassische Burnout-Symptome, die für Eltern wichtige Warnsignale sind”, sagte Studienleiter Holger Ziegler.

Doch die nächste erschreckende Erkenntnis der Wissenschaftler: Den Eltern ist gar nicht bewusst, dass es ihren Kindern schlecht geht. Neun von zehn , 40 Prozent sind sogar in Sorge, dass sie den Nachwuchs nicht genug fördern.

“Der wohl bedeutsamste Faktor für kindlichen Stress dürfte eine instrumentelle, auf Leistung und mehr noch auf Erfolg orientierte Erziehungspraxis sein”, sagte Ziegler. Dabei spielt vor allem die Leistung in der Schule eine große Rolle.

Die meisten Eltern wollen ihre Kinder gerne auf dem Gymnasium sehen. Erbringen die Kinder die erwarteten Leistungen nicht, werden sie mit Förderunterricht zusätzlich belastet. Ein Teufelskreis – denn was leider oft vergessen wird: Kinder brauchen Freizeit. Freie Zeit, die sie zum Spielen nutzen können.

Diese Zeit fehlt den meisten Kindern heute jedoch. Die Schule geht häufig bis 16 Uhr und danach haben viele noch außerschulische Verpflichtungen, denen sie nachgehen.

Es ist eine bedrückende und traurige Entwicklung.

Der Mangel an Spiel bedroht die Grundfeste der kindlichen Entwicklung

Mehr als 83 Prozent der Kinder mit hohem Stress haben nach eigenen Angaben keine Zeit für Dinge, die ihnen wirklich Spaß machen. Sie sind unglücklich darüber, dass sie über den eigenen Alltag so wenig mitbestimmen dürfen.

Und das bleibt nicht ohne Folgen, wie die Studie der Uni Bielefeld zeigte: Zwei Drittel der betroffenen Kinder sind vergleichsweise oft wütend, aggressiv oder gelangweilt. Sie haben ein schwächeres Selbstbewusstsein und Schwierigkeiten, Probleme selbstständig zu lösen.

Zudem verspürt jedes zweite Kind mit erhöhtem Stresslevel große Angst, seine Eltern in ihren Erwartungshaltungen zu enttäuschen.

Der Mangel an Freizeit und Spiel ist jedoch etwas, das die Grundfeste der kindlichen Entwicklung bedroht.

Kinder müssen spielen – nicht nur lernen

“Damit das riesige Potential an Vernetzungsmöglichkeiten im Gehirn möglichst gut stabilisiert werden kann und die in unseren Kindern angelegten Talente zur Entfaltung kommen, müssen wir ihnen so lange wie möglich die Gelegenheit bieten, spielen zu können”, sagte etwa der Neurobiologe Gerald Hüther.

Und auch der US-Verband der Kinderärzte hat im vergangenen Jahr Alarm geschlagen.

Kinder in den USA haben heute zwölf Stunden pro Woche weniger Freizeit als Kinder in den 80er-Jahren – und die Kinderärzte warnen vor den Folgen. Denn das kindliche Spiel , das oft als so unwichtig eingestuft wird, dass es in der Prioritätenliste ganz hinten landet, muss dem Bericht zufolge als wichtiger Baustein für die gesamte Entwicklung eines Menschen angesehen werden.

Unser evolutionäres Programm ist nicht darauf ausgelegt, dass Kinder vom ersten bis zum 18. Lebensjahr 70 Stunden pro Woche in Gebäuden verbringen.

“Gebäudekindheit” macht Kinder krank

Ein weiterer Faktor, der die Entwicklung von Kindern heute beeinträchtigt ist das, was Michael Hüter als “Gebäudekindheit” bezeichnet. Damit ist gemeint, dass Kinder immer weniger Zeit im Freien verbringen.

Die Kurzsichtigkeit nimmt weltweit rasend schnell zu – und das liegt daran, dass die Kinder kaum noch im Tageslicht sind”, sagte der Kindheitsforscher.

“Unser evolutionäres Programm ist nicht darauf ausgelegt, dass Kinder vom ersten bis zum 18. Lebensjahr 70 Stunden pro Woche in Gebäuden verbringen. Da muss man doch nur einmal den gesunden Menschenverstand walten lassen, um zu erkennen, dass dabei keine gesunden Menschen herauskommen können”, sagte er.

Seinen Nachforschungen zufolge waren 1990 noch drei Viertel der Kinder nach der Schule draußen in der Natur. Vor ein paar Jahren waren es nur noch ein Viertel der Kinder, heute seien es vermutlich noch weniger.

“Wir verschleudern die Ressourcen unserer Kinder. Und das, obwohl wir nur noch so wenige haben! Ich halte das für nichts Geringeres als ein Menschheitsverbrechen”, sagte Hüter.

Nach Ansicht des Forschers gibt es nur eine Möglichkeit, ein Fortbestehen für den Menschen zu gewährleisten: Alles neu überdenken und zu einem menschengerechten Leben zurückkehren:

“Wir müssen unsere Gesellschaft neu aufbauen, mit einem fokussierten Blick auf die Kinder und die Familie. Anders können wir uns nicht mehr weiterentwickeln. Dann schafft der Mensch sich schon sehr bald selbst ab.”

(ak)

Dieser Artikel wurde verfasst von Gina Louisa Metzler

Prof. Gerald Hüther, Neurobiologe:
Endlich ein Buch, das so fundiert so viele Argumente zusammenträgt, die alle deutlich machen, dass es mit unserem Bildungssystem so wie bisher nicht weitergehen kann. Hoffentlich wird es möglichst bald zur Pflichtlektüre für alle Erziehungs- und Bildungsverantwortlichen und zur Lieblingslektüre für Eltern.